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Brustkrebs: Risiko für kolorektale Karzinome verfünffacht

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Wenn die Diagnose Brustkrebs schon steht, sollte auch im Darm nachgeschaut werden. Wenn die Diagnose Brustkrebs schon steht, sollte auch im Darm nachgeschaut werden. © fotolia/Milton Oswald
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Mehrere Untersuchungen haben bereits eine Assoziation zwischen Brust- und Darmkrebs vermuten lassen. Eine populationsbasierte Studie untermauert nun den Verdacht.

Kollegen werteten die Daten von mehr als 19 Millionen Patientinnen im Zeitraum zwischen 2012 bis 2017 aus. 365 100 Frauen hatten einen Brustkrebs (1,9 %) und 64 080 Frauen entwickelten ein kolorektales Karzinom (CRC, 0,3 %). In 5910 Fällen traten beide Diagnosen auf. Dieser Doppelschlag ereilte ältere Frauen jenseits der 65 Jahre deutlich öfter als solche zwischen 18 und 65 Jahren (2,1 % vs. 0,84 %).

Die Prävalenz des kolorektalen Karzinoms lag bei den Mammakarzinompatientinnen mit 1,6 % um das Fünffache höher als in der allgemeinen weiblichen Bevölkerung. Als Risikofaktoren für den Zweittumor identifizierten die Wissenschaftler:

  • signifikant höherer BMI
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Strahlenexposition
  • KHK
  • positive Familienanamnese für CRC und HIV

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Kollegen Patientinnen mit Brustkrebs dringend eine Untersuchung auf kolorektale Karzinome empfehlen sollten.

Quelle: Mansoor E et al. Abstract Mo1617