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Chlamydien: Kommt bald die Impfung?

Autor: Dr. Susanne Gallus

Bald machen Chlamydien nicht mehr der Patienten das Leben schwer, sondern anders herum. Bald machen Chlamydien nicht mehr der Patienten das Leben schwer, sondern anders herum. © iStock/nopparit
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Patienten künftig gegen Chlamydien impfen? Ein rekombinantes Molekül macht Hoffnung.

Jährlich macht das Bakterium Chlamydia trachomatis etwa 131 Millionen Menschen das Leben schwer, mit vermutlich hoher Dunkelziffer. Kollegen aus England haben deshalb in einer Phase-I-Studie Sicherheit sowie humorale Immunogenität des experimentellen Impfstoffs CTH522 an 30 Frauen getestet.

Je die Hälfte erhielt 85 µg der Vakzine, entweder mit organischem (CAF01) oder anorganischem (Aluminiumhydroxid) Wirkverstärker. Der Kontrollgruppe, die aus fünf Frauen bestand, wurde Kochsalz gespritzt. Die Forscher ließen die Injektionen nach einem sowie nach vier Monaten wiederholen und durch zwei nasale Applikationen (Vakzine bzw. Placebo) nach viereinhalb und fünf Monaten ergänzen.

Keine der Teilnehmerinnen berichtete von schweren Nebenwirkungen. Bei den 30 geimpften Frauen konnte eine 100%ige Anti-CTH522-IgG-Serokonversion festgestellt werden, während der Effekt in der Kontrolle wie erwartet ausblieb. Die CAF01-Vakzine schnitt im internen Vergleich zwar etwas besser ab, dennoch scheinen beide vielversprechend für den Einsatz in zukünftigen Studien.

Quelle: Abraham S et al. Lancet Infect Dis 2019; online first; DOI: doi.org/10.1016/S1473-3099(19)30279-8