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COPD: Telefonieren gegen die Atemnot

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Patienten, die regelmäßige telefonische Beratungen hatten, bewegten sich mehr und besserten ihr Therapiemanagement. Patienten, die regelmäßige telefonische Beratungen hatten, bewegten sich mehr und besserten ihr Therapiemanagement. © iStock.com/AndreyPopov
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Ohne die Mitarbeit des Patienten lässt sich eine chronisch-obstruktive Lungenkrankheit nicht in den Griff kriegen. Hilfreich dabei ist die professionelle Beratung per Telefon.

Ein Telefoncoaching, das COPD-Patienten bei Rauchstopp, körperlicher Bewegung und Medikamenteneinsatz unterstützt, kann die Lebensqualität der Betroffenen steigern und Krankenhausaufenthalte verringern. Das zeigen Metaanalysen zumindest für Kranke im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium der Atemstörung. Doch auch bei leichter COPD ist die unterstützende Beratung über das Telefon Erfolg versprechend, wie eine neue Untersuchung aus Großbritannien nun zeigt.

An der multizentrischen Praxisstudie hatten 577 Patienten mit der Diagnose chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Belastungsdyspnoe (Medical Research Council Dyspnoegrad 1 und 2) teilgenommen. Die eine Hälfte der Betroffenen erhielt lediglich eine COPD-Informationsbroschüre.

Die anderen bekamen über ein Vierteljahr hinweg einmal pro Monat eine individuelle telefonische Beratung duch eigens geschulte Krankenschwestern sowie anschließend per Post die schriftlichen Informationen. Das Telefongespräch umfasste u.a. Aspekte zum Rauchstopp, zu körperlicher Aktivität und zur optimalen Medikamenteneinnahme. Die Mitarbeit der Patienten war gut, 86 % der geplanten Telefonate konnten durchgeführt werden.

Dauerhafter Erfolg ist nicht zu erwarten

Bei Einzelaspekten wie Therapiemanagement und körperliche Bewegung schnitten die Teilnehmer der Coachinggruppe über die dreimonatige Interventionsphase hinaus besser ab; nach sechs Monaten ließ das Engagement aber auch in dieser Gruppe nach. Beim primären Studienziel der krankheitsbezogenen Lebensqualität nach zwölf Monaten ergab sich allerdings kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Möglicherweise, so mutmaßen die Studienautoren, lässt sich das auf die relativ gute körperliche Verfassung der Teilnehmer zu Beginn der Untersuchung zurückführen.

Quelle: Jolly K et al. BMJ 2018; 361: k2241