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Dringender Aufklärungsbedarf: DEGUM fordert Mamma-Sonographie als Standard

Autor: Cornelia Kolbeck

Frauen mit extrem dichtem Drüsengewebe haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Frauen mit extrem dichtem Drüsengewebe haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. © iStock/photovideostock
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Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. ­(DEGUM) fordert, dass die Brustuntersuchung per Ultraschall bei Routineuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs standardmäßig zum Einsatz kommen sollte.

Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) sind überzeugt, dass sich bei standardmäßigem ergänzendem Einsatz der Ultraschalldia­gnostik bei Brustuntersuchungen bis zu 45 % mehr invasive Karzinome frühzeitig erkennen lassen. „Der hohe Mehrwert der Sonographie zur Krebsfrüherkennung ist viel zu wenig bekannt“, erklärt dazu der Gynäkologe und DEGUM-Vertreter Professor Dr. B. Joachim Hackelöer. Er sieht dringenden Aufklärungsbedarf, auch mit Verweis auf den IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS). Dieser stuft den Nutzen dieser Untersuchung als „unklar“ ein.

Prof. Hackelöer beschreibt, dass die Mammographie – im Gegensatz zum Ultraschall – keinen so klaren Kontrast zwischen dem Tumor und dem übrigen Drüsen- und Bindegewebe aufweist. Karzinome könnten deshalb durch das übrige restliche Drüsen- und Bindegewebe maskiert oder verborgen werden. Besonders häufig sei das bei Frauen mit dichtem Gewebe der Fall – etwa bei der Hälfte der Frauen im Alter ab 50 Jahren.

„Problematisch ist, dass derzeit im Deutschen Mammographie-Screening-Programm die Brustdichte nicht systematisch erfasst und mitgeteilt wird“, kritisiert Professor Dr. Alexander Mundinger, Chefarzt der Brustzentrum-Sektion der Niels-Stensen-Kliniken in Georgs­marienhütte. Frauen mit extrem dichtem Drüsengewebe hätten ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken: „Aber auch ihnen wird zur Früherkennung von Brustkrebs hierzulande lediglich alle zwei Jahre eine Röntgenuntersuchung empfohlen und finanziert. Das muss sich dringend ändern.“

Quelle: DEGUM-Pressekonferenz