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FSME auf dem Höhepunkt

Medizin und Markt Autor: Dr. Miriam Sonnet/Dr. Anja Braunwarth

Die Impfraten sind immer noch niedrig. Die Impfraten sind immer noch niedrig. © mirkograul – stock.adobe.com
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In Deutschland gibt es immer mehr Frühsommer-Meningoenzephalitiden mit teilweise schweren klinischen Verläufen. Den besten Schutz bietet eine Impfung, sie kann auch als Schnellimmunisierung erfolgen.

Im Jahr 2018 gab es in Deutschland 583 Fälle einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das entspricht einer Steigerung von etwa 20 % gegenüber dem Vorjahr (486 Erkrankungen) und damit einem neuen Höchststand. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat nun fünf weitere Landkreise als FSME-Risikogebiete definiert, unter anderem erstmals eines in Niedersachsen.

Drei Teilimpfungen für vollständigen Schutz

Etwa 50 % der symptomatischen Patienten entwickeln eine Meningitis, 40 % eine Meningoenzephalitis. Die FSME kann nur symptomatisch behandelt werden, betonte Dr. Olaf Leschnik, Klinik für Neurologie, Sächsisches Krankenhaus Rodewisch. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung für Kinder und Erwachsene, die sich in Risikogebieten aufhalten und in der Natur gegenüber Zecken exponiert sind (z.B. FSME-Immun). Laut RKI stagnieren die Impfquoten seit Jahren. 2018 waren 98 % der FSME-Erkrankten nicht oder nur unzureichend geimpft. Bessere Impfquoten könnten dazu beitragen, die hohe Zahl der FSME-Fälle zu verhindern.

Damit sich der Impfschutz vollständig aufbaut, sind drei Teilimpfungen erforderlich. Im Abstand von ein bis drei Monaten werden die ersten beiden verabreicht, fünf bis zwölf Monate nach der zweiten erfolgt die dritte. Damit sind Patienten üblicherweise mindestens drei Jahre immunisiert. Der Schutz besteht meist schon nach den ersten beiden Vakzinierungen für die aktuelle Saison. Allerdings liegen die Serokonversionsraten nach der dritten Dosis am höchsten – deshalb sollte die Grundimmunisierung vollständig erfolgen, um bei möglichst allen Personen einen Effekt zu erreichen.

Schnellimmunisierung durch 2. Injektion nach 14 Tagen

Soll ein zeitlich begrenzter Schutz erzielt werden, z.B. für eine Urlaubsreise, ist eine Schnellimmunisierung möglich. Dabei erfolgt die zweite Injektion bereits 14 Tage nach der ersten. Mehr als 89 % der so versorgten Erwachsenen weisen schon zwei Wochen nach der zweiten Dosis eine ausreichende Immunität gegen FSME auf.

Quelle: Pressegespräch „Einblicke in die Welt der Zecke: neue FSME-Risikogebiete und aktuelle Forschung“; Veranstalter: Pfizer