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Kleinkind stirbt an Schweinegrippe: H1N1-Virus kursiert noch immer

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Gegen die Viren kann man sich impfen lassen. Und dies sollte man auch tun, um der tödlichen Gefahr zu entkommen. Gegen die Viren kann man sich impfen lassen. Und dies sollte man auch tun, um der tödlichen Gefahr zu entkommen. © wikimedia/CDC
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In einer Kita in Baden-Württemberg gab es im Januar einen Ausbruch der Schweinegrippe. Ein Kind starb. Die Impfung mit der saisonalen Influenza-Vakzine hätte ihm wohl das Leben gerettet.

Binnen zwei Wochen erkrankten in der Einrichtung 24 Kinder und drei Mitarbeiter an einem „grippalen Infekt“, was ans Gesundheitsamt gemeldet wurde. Die Symptomatik reichte von leichtem Husten bis zur schweren, hochfieberhaften Erkrankung. Als das Amt erfuhr, dass das Geschwisterchen eines erkrankten Kindes, das selbst noch nicht in die Kita ging, gestorben war, führte es umfangreiche Untersuchungen durch, unter anderem eine Obduktion.

Bis auf zwei Ausnahmen fand sich in den Abstrichen, die von 13 Personen genommen wurden, das Influenza-A(H1N1)pdm09-Virus, das „Schweinegrippevirus“. Auch in den Proben des toten Kindes wurde der Erreger nachgewiesen. Das vorher gesunde Kind starb an respiratorischem Versagen bei hämorrhagischer Pneumonie.

Die meisten Erkrankten waren nicht geimpft

Genanalysen der Viren ergaben außer Polymorphismen in Abhängigkeit von der Viruslast keine Besonderheiten. Der gefundene Subtyp war durch den saisonalen trivalenten Impfstoff abgedeckt, doch die Mehrheit der Erkrankten war nicht immunisiert. Bei Grippewellen, in denen dieser Stamm dominiert, kommt es auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern zu schweren Erkrankungen und Todesfällen. Das Robert Koch-Institut betont daher noch mal, dass die Impfung die wichtigste Präventivmaßnahme bleibt.

Quelle: Spannenkrebs M et al. Epid Bull 2018; 22: 205-208