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Laryngektomie: Übung macht den Meister

Autor: Josef Gulden

Laryngektomien sollten in spezialisierten Zentren erfolgen. Laryngektomien sollten in spezialisierten Zentren erfolgen. © iStock.com/faustasyan und wikimedia/Welleschik (CC BY-SA 3.0)
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Ein Zusammenhang zwischen der Anzahl durchgeführter Operationen und der Ergebnisqualität ist für eine Reihe von Eingriffen belegt. Eine statistische Erhebung liefert nun Daten für die Laryngektomie aufgrund eines Larynx- oder Hypopharynxtumors.

HNO-Ärzte, Public-Health-Experten und Statistiker an den Johns Hopkins Medical Institutions in Baltimore analysierten die Daten von über 45 000 Patienten, die sich zwischen 2001 und 2011 an 5516 Krankenhäusern in den USA einer Laryngektomie unterzogen hatten. Primäre Endpunkte der multivariaten Regressionsanalyse waren die Assoziationen zwischen Fallzahl an der betreffenden Klinik einerseits und postoperativer Mortalität, Komplikationsrate, stationärer Aufenthaltsdauer und Kosten andererseits.

Insgesamt waren die Kliniken mit höheren Fallzahlen häufiger akademische Krankenhäuser in großstädtischer Lage und operierten häufiger Patienten mit Hypopharynx-Tumoren, die weiß waren, sich elektiv operieren ließen, keine Komorbiditäten hatten und privat versichert waren. Außerdem wurden in diesen Häusern häufiger Lappen-Rekonstruktionen und Neck Dissections durchgeführt. Nach Kontrolle für viele zusätzliche Faktoren war eine Fallzahl von mehr als sechs Laryngektomien pro Jahr mit einem geringeren Risiko für chirurgische und internistische Komplikationen assoziiert.

Diese negative Korrelation verstärkte sich mit weiterer Zunahme der Fallzahl: So war in Kliniken in der oberen Quintile (mehr als 28 Operationen pro Jahr) die Mortalität im stationären Stadium mehr als halbiert (HR 0,45; 95%-KI 0,23–0,88). Postoperative chirurgische ebenso wie akute internistische Komplikationen waren um mehr als ein Drittel reduziert (HR jeweils 0,63; 95%-KI 0,50–0,79 bzw. 0,48–0,81).

Ebenfalls signifikant niedriger waren in den Kliniken mit sehr hohen Fallzahlen die Dauer der stationären Behandlung (um im Mittel 3,7 Tage; 95%-KI -4,9 bis -2,4 Tage) sowie die Kosten für den stationären Aufenthalt (-4777 US-$; 95%-KI -9463 $ bis -900 $).

Diese Daten, so die Autoren, stützen speziell für die Laryngektomie das Konzept einer Zentralisierung bei komplexen chirurgischen Eingriffen auf Zentren, die eine Mindestzahl von Fällen operieren können. Denn dadurch verbessern sich die Ergebnisse für die Patienten – umso mehr je höher die Fallzahl ist.

Quelle: Gourin CG et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2018; doi: 10.1001/jamaoto.2018.2986