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Pause zwischen Essen und Schlafen hat keinen Einfluss aufs HbA1c

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Ob das Abendbrot nun früher oder später eingenommen wird, ist dem Zucker egal. Ob das Abendbrot nun früher oder später eingenommen wird, ist dem Zucker egal. © fotolia/vandame
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Ein Zweistunden-Intervall zwischen Abendessen und Zubettgehen wirkt sich nicht auf den HbA1c-Wert aus. Körpergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum beeinflussen den Wert dagegen deutlich.

Steigende Kalorienzufuhr und die „Verwestlichung“ der Ernährungsgewohnheiten führen auch in Japan zu steigenden Inzidenzen von lebensstilassoziierten Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes. Eine traditionelle und auch aktuell empfohlene Gepflogenheit in Japan ist ein mindestens zweistündiger Abstand zwischen dem Abendessen und dem Zubettgehen. Dies sei „gesünder“, so die Erfahrung.

Eine prospektive Longitudinalstudie ergibt allerdings zumindest beim HbA1c-Wert keinen Vorteil eines Zwei-Stunden-Intervalls zwischen Essen und Zubettgehen im Vergleich zu kürzeren Zeitintervallen. Einbezogen in die in Japan durchgeführte dreijährige Kohortenstudie waren 1573 Personen im Alter von 40–74 Jahren ohne Diabetes oder Prädia­betes-Zeichen. Fragebogengestützt gaben die Teilnehmer Auskunft über Lebensgewohnheiten und Gesundheit, zusätzlich standen klinische und labortechnische Untersuchungen an.

Zu Beginn der Studie lagen die durchschnittlichen HbA1c-Spiegel bei 5,20 %, nach einem und zwei Jahren jeweils bei 5,58 % – die Werte hatten sich also nicht signifikant verändert. Auch zwischen Männern und Frauen gab es im Hinblick auf den Wert keine Unterschiede.

Vorrangig zur Änderung des Lebensstils raten

Die strikte Einhaltung des Zwei-Stunden-Intervalls zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und dem Zubettgehen hatte insgesamt keinen Effekt auf den HbA1c. Rauchen, Alkoholkonsum und ein höherer Body-Mass-Index beeinflussten den Wert dagegen deutlich und sollten daher bei Empfehlungen zur Lebensstilmodifikation vorrangig adressiert werden, schlussfolgern die Autoren.

Quelle: Maw SS, Haga C. BMJ Nutrition, Prevention & Health 2019; bmjnph-2018-000011