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Pulmonale Erkrankungen steigern das Demenzrisiko

Autor: Kathrin Strobel

Kriegt die Lunge nicht genug Sauerstoff, schadet das dem Gehirn. Kriegt die Lunge nicht genug Sauerstoff, schadet das dem Gehirn. © iStock.com/magicmine
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Wer im mittleren Alter Probleme mit der Lunge hat, wird später eher dement als pulmonal Gesunde.

In den 80er-Jahren hatten 14 184 Probanden im mittleren Alter von 54 Jahren Angaben zu ihrer Lungengesundheit gemacht und sich einem Lungenfunktionstest unterzogen. Durchschnittlich 23 Jahre später erhoben die Epidemiologin Dr. Pamela­ L. Lutsey­ von der Universität Minnesota und ihre Kollegen die Inzidenz kognitiver Beeinträchtigungen inklusive Demenz. Grundlagen waren Krankenhausdaten sowie – bei 42 % der Patienten – neurokognitive Tests.

Restriktive Lungenerkrankungen wie idiopathische Lungenfibrose oder Sarkoidose erhöhen das Risiko für eine leichte kognitive Beeinträchtigung oder Demenz um 58 %, obstruktive wie die COPD um 29 %. Eine mögliche Erklärung: Die Gefäße im Hirn nehmen durch den niedrigeren Sauerstoffgehalt im Blut Schaden. Die Assoziation bestand sowohl bei Rauchern als auch bei Tabakabstinenzlern.

1. Lutsey PL et al. Am J Respir Crit Care Med 2018; online first
2. Pressemitteilung der American Thoracic Society