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Vorboten des Vergessens: Angst und Depression kündigen Alzheimerdemenz an

Autor: Ursula Oechsner / Maria Fett

Nicht nur die Vergesslichkeit ist ein Anzeichen für eine Demenz. Oft leiden die Patienten auch unter Depression und Angstzuständen. Nicht nur die Vergesslichkeit ist ein Anzeichen für eine Demenz. Oft leiden die Patienten auch unter Depression und Angstzuständen. © iStock.com/solidcolours
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Die psychischen Symptome älterer Patienten sollten Sie ernst nehmen. Sie könnten frühzeitig auf eine Alzheimerdemenz hinweisen.

Neuropsychiatrische Symptome können frühe Anzeichen einer Alzheimerdemenz sein. Ergebnisse der Psychiaterin Dr. Nancy J. Donovan­ und Kollegen vom Brigham and Women’s Hospital in Boston untermauern diese Hypothese nun. An 270 geistig fitten 62- bis 90-Jährigen untersuchten sie den Zusammenhang zwischen zerebralen Proteinopathien und verschiedenen depressiven Symptomen. Dazu scannte das Team die Probanden zu Studienbeginn und im Verlauf von im Mittel vier Jahren mehrfach per PET auf kortikale Beta-Amyloid-Ablagerungen. Zusätzlich erhoben sie anhand der Geriatric Depression Scales neben der Gesamtbelastung der Depression einzelne Werte für Apathie-Anhedonie, Dysphorie und Ängstlichkeit.

Eine stärkere initiale Plaquebe­lastung ging mit höheren Depressionswerten über die Zeit einher. Ebenso stieg der Angstscore umso stärker, je mehr Amyloid sich anfangs im Gehirn der Probanden abgelagert hatte. Die Symptome könnten also vor der Gedächtnisabnahme auf den Beginn eines Alzheimer deuten.

Quelle: Donovan NJ et al. Am J Psychiatry 2018; online first