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Krankenkasse und Kieler Klinik sind von App für Migräne-Patienten überzeugt

e-Health , Apps und Internet Autor: Petra Spielberg

Die 136 000 Downloads der Migräne-App müssten hochgerechnet 5,3 Mio. weniger Kopfschmerztage pro Jahr ergeben.
Die 136 000 Downloads der Migräne-App müssten hochgerechnet 5,3 Mio. weniger Kopfschmerztage pro Jahr ergeben. © Techniker Krankenkase
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Versicherte der Techniker Krankenkasse, die eine Migräne-App nutzen, haben weniger Kopfschmerz-Attacken als diejenigen, die keine digitale Hilfe in Anspruch nehmen – und zwar rund ein Viertel weniger pro Monat.

Während die Studienteilnehmer ohne Nutzung der App an durchschnittlich 13,3 Tagen im Monat eine Migräne hatten, waren es mit der App lediglich zehn Tage. Auch die Einnahme von Akutmedikamenten gegen Kopfschmerzen nimmt nach einer Untersuchung der Schmerzklinik Kiel im Auftrag der Kasse dank der App-Nutzung ab.

Die App unterstützt Patienten mit chronischen Kopfschmerzen dabei, ihren Krankheitsverlauf und ihre Medikation digital zu dokumentieren, zu analysieren und zu kontrollieren. Überschreitet der Nutzer etwa die maximal erlaubte Akutmedikation von neun Tagen im Monat, erhält er einen Warnhinweis. Den Patienten stehen zudem umfangreiche Informations- und Selbsthilfetools zur Verfügung. Damit können sie z.B. einen Schmerzspezialisten in der Nähe finden, direkt auf einen TK-Kopfschmerzcoach zugreifen oder unter Anleitung bei Progressiver Muskelentspannung relaxen.

Aufzeichnungen können mit dem Arzt besprochen werden

„Die Studie zeigt deutlich, dass die Patienten von der Begleitung ihrer Behandlung mit der Migräne-App profitieren“, sagt Professor Dr. Hartmut Göbel, ärztlicher Direktor der Schmerzklinik Kiel. Hochgerechnet auf alle Nutzer der App lasse sich bei aktuell 136 000 Downloads die Reduktion der Kopfschmerztage auf 5,3 Mio. Tage pro Jahr beziffern, rechnet der Schmerzexperte vor.

Sieben von zehn befragten Nutzern der Migräne-App geben in der Studie an, die App zum Arztbesuch mitzubringen. 58 % nutzen die digital gespeicherten Ergebnisse, um gemeinsam mit ihrem Arzt über die Therapie zu entscheiden, insbesondere im Hinblick auf eine Anpassung der Medikation. 76 % sagen, dass ihnen die App dabei hilft, ihren mit dem Arzt erstellten Behandlungsplan einzuhalten. 80 % ziehen zudem die App-Lösung einem herkömmlichen Schmerztagebuch auf Papier vor. Demnächst soll die App mit der elektronischen Gesundheitsakte „TK-Safe“ verknüpft werden, damit der Patient dem Arzt seine Daten, wenn er dies möchte, direkt zur Verfügung stellen kann.

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