Medizin und Markt DGIM 2024 Autor: Angela Monecke / Mit freundlicher Unterstützung der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG

Die Gesundheitsinitiative Guardians for Health wirbt für die Früherkennung bei Diabetes und bei Herz- und Nierenerkrankungen. Die Gesundheitsinitiative Guardians for Health wirbt für die Früherkennung bei Diabetes und bei Herz- und Nierenerkrankungen. © zozulinskyi – stock.adobe.com

Mehr als neun Millionen Menschen in Deutschland haben eine chronische Nierenerkrankung, knapp vier Millionen Personen leiden an einer Herzinsuffizienz, rund neun Millionen Menschen sind an Diabetes erkrankt. Was immer noch zu wenig beachtet wird: Die drei Volkskrankheiten gehen Hand in Hand. Darüber klärt die Initiative Guardians for Health derzeit Haus- und Fachärzt:innen auf.

Was können Hausärzt:innen tun, um Diabetes und Herz- und Nierenprobleme zu verhindern? Dass die chronische Nierenerkrankung „einen großen Stellenwert bekommt und frühzeitig danach geschaut wird, ob ein Patient chronisch nierenkrank ist“, wünscht sich Professor Dr. Julia Weinmann-Menke, Leiterin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation von der Universitätsmedizin Mainz. Besonders in der hausärztlichen Versorgung sei dies relevant. Denn wird erstmals Bluthochdruck diagnostiziert, sollte man nicht nur die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) bestimmen, sondern auch die Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio (UACR). „Das bedeutet, dass man eben nicht nur Blut abnimmt und nach dem Kreatinin schaut, sondern immer auch den Urin auf eine Albuminurie untersucht und das gerne mit Point-of-Care-Geräten“, empfiehlt Prof. Weinmann-Menke. Dies würde auch viel Zeit sparen: Man könne den Befund sofort besprechen, weitere Termine seien dann überflüssig.

Früh aktiv werden gegen die drei Volkskrankheiten

Als Nummer Zwei der diabetes-assoziierten Erkrankungen gilt die Herzinsuffizienz. Dazu sagt Professor Dr. Stephan Jacob, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe/Diabeteologe, Hyptertensiologe DHL aus Villingen: „In der Diabetologie haben wir seit 2015 fantastische Daten, die zeigen, dass wir mit SGLT2-Hemmern und GLP1-Rezeptoragonisten unseren Patient:innen kardiorenal helfen können.“ In den Praxen setze man diese Erkenntnisse aber noch nicht ausreichend um. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sei notwendig, um die Risiken zu erkennen. Als „extrem wichtig“ stuft er hier den interdisziplinären Austausch ein.

Zu den häufigsten Grunderkrankungen hinter dem kardiorenalen Syndrom zählt der Diabetes. Professor Dr. Christoph Wanner, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie und Seniorprofessor am Deutschen Institut für Herzinsuffizienz, rät zu einer einmal jährlichen Kontrolle der Nierenfunktion anhand von GFR und UACR. Damit ließe sich „jede Nierenerkrankung“ erkennen.

Mit Guardians for Health sollen nun alle Beteiligten an einen Tisch gebracht werden, um den drei Volkskrankheiten frühzeitig auf die Spur zu kommen.