KBV-Honorarbericht Hausärzte im Plus

Gesundheitspolitik Autor: I. Dürr

Die Honorarumsätze der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten sind in den Monaten Juli bis September 2013 bundesweit leicht gestiegen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag bei 3 %. Der überdurchschnittlich positive Trend bei den Hausärzten setzt sich dabei wie in den Quartalen davor weiter fort. Das geht aus dem Honorarbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für das dritte Quartal 2013 hervor.

Der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt betrug demnach im Berichtszeitraum 50 170 Euro und damit 1 469 Euro (plus 3,0 %) mehr als im Vorjahresquartal. Um 1,3 % gestiegen ist auch der Honorarumsatz je Behandlungsfall (plus 0,77 Euro auf 60,14 Euro). Für die Gesamtvergütung aller ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen weist die Statistik ein Plus von 4,1 % aus, was einem Wert von 317,4 Millionen Euro entspricht. Sie betrug damit 8,062 Milliarden Euro.

Hausärzte gewinnen dazu

Um durchschnittliche 4,7 % (plus 2 245 Euro auf 50 108 Euro) ist der Honorarumsatz je Arzt im hausärztlichen Versorgungsbereich im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Besonders hoch fiel der Zuwachs in Thüringen mit 9,9 % und in Nordrhein mit 6,0 % aus. Deutlich weniger gut schnitten die Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern (1,4 %) und Niedersachsen (1,6 %) ab.

Der Honorarumsatz je Behandlungsfall erhöhte sich um 2,5 % (plus 1,44 Euro auf 59,61 Euro). Den höchsten Wert erreichen hier die Hausärzte in Bayern mit 65,06 Euro, das Schlusslicht bildet Westfalen-Lippe mit 53,33 Euro. Die prozentualen Zuwächse finden sich in ähnlicher Höhe bei den Allgemeinmedizinern/hausärztlich tätigen Internisten und bei den Kinder- und Jugendärzten.

Grundversorger profitieren besonders

Auch die Spezialisten verzeichneten beim Honorar aus kassenärztlicher Tätigkeit leichte Zuwächse. Das Plus beim Honorarumsatz je Arzt lag im Bundesdurchschnitt bei 2,1 % (plus 981 Euro auf 48 189 Euro), der Honorarumsatz je Behandlungsfall stieg um 0,2 % (plus 0,10 Euro auf 63,83 Euro). Während vor allem grundversorgende Fachärzte wie Dermatologen, Gynäkologen und Hals-Nasen-Ohrenärzte von dem Honorarzuwachs profitieren konnten, blieben die Honorare für die Anästhesisten und Radiologen nahezu gleich.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung geht davon aus, dass sich diese positive Tendenz beim Honorar auch im Jahr 2015 fortsetzen wird. Schließlich sei es der KBV bei den Honorarverhandlungen 2014 gelungen, eine Förderung der hausärztlichen und fachärztlichen Grundversorgung außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung zu erreichen. Insgesamt werde die Vergütung der niedergelassenen Ärzte im laufenden Jahr um rund 800 Millionen Euro steigen. 132 Millionen Euro der Gesamtsumme werden als Zuschlag zu den Pauschalen für die fachärztliche Grundversorgung gestellt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Förderung im hausärztlichen Bereich gelegt. 132 Millionen Euro werden für die Finanzierung von Leistungen von qualifizierten nichtärztlichen Praxisassistenten und hier vor allem für Hausbesuche vorgesehen.


Dr. Ingolf Dürr

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2015; 37 (3) Seite 34-37
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.

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Abb. 1: Hausärztlicher Versorgungsbereich: Honorarumsatz je Behandlungsfall Abb. 1: Hausärztlicher Versorgungsbereich: Honorarumsatz je Behandlungsfall