Korrespondenz Gute Briefe und E-Mails öffnen Türen

Praxisführung Autor: Sibylle May

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Heute werden keine Unterschiede mehr gemacht zwischen Brief und E-Mail. Beide Kommunikationswege in schriftlicher Form erzeugen eine Außenwirkung und sprechen den Leser – sei er Patient, Kollege oder Dienstleister – auf eine bestimmte Art und Weise an. Deshalb sollen hier die wesentlichen Faktoren gelungener Korrespondenz beschrieben werden.

Dass die Inhalte eines Briefes beziehungsweise einer E-Mail sachlich richtig dargestellt sein müssen, versteht sich von selbst. Wäre dies nicht der Fall, würde das Ziel der Kommunikation nicht erreicht werden.

Sowohl bei Briefen als auch bei E-Mails, die Ihre Praxis verlassen, ist ein einheitlicher Stil im Rahmen von "Corporate Identity" sinnvoll. Das bedeutet, dass Sie einheitliche Briefbögen verwenden sollten und nichts "Zusammengewürfeltes" oder "Selbstgestricktes".

Um anzukommen, muss Kommunikation klar und verständlich sein

Der Leser eines Briefes oder einer E-Mail soll sich direkt und positiv angesprochen fühlen. Er soll wahrnehmen, dass er im Mittelpunkt steht. Außerdem soll er den Text und damit die Botschaft leicht verstehen können. Eine verständliche Sprache ist daher die geringste aller Dienstleistungen.

Wer nicht zur Sache kommen kann, wer keine drei Sätze ohne Fehler schreiben kann und wer ewig unverstanden ist, hat schlechte Karten. Der Leser von Briefen und E-Mails ist es heute gewohnt, Inhalte und Aussagen schnell aufzunehmen. Kurze, prägnante Informationen bestimmen unseren Alltag. Deshalb fällt es Lesern häufig immer schwerer, langatmige Texte zu erfassen. Wenn ein Patient Ihre Brief- oder E-Mail-Botschaft nicht versteht, wendet er sich schlimmstenfalls an einen anderen Arzt, eine andere Praxis.

Mit Ihrem Sprachstil drücken Sie sich genauso aus wie mit Ihrer äußeren Erscheinung. Schon Arthur Schopenhauer hat 1851 gesagt: "Stil ist die äußere Erscheinung des Geistes." Diese Aussage gilt immer noch. Schlechter Stil prägt ein schlechtes Bild. Und dieses Bild bezieht sich nicht nur auf den Schriftverkehr, sondern wird vom Leser oft auch automatisch übertragen auf Ärzte und Mitarbeiter einer Praxis, ja auf die Praxis insgesamt.

Viel Erfolg bei Ihrer empfängerorientierten Korrespondenz wünscht Ihnen

Sibylle May


Autor:
Beraterin, Trainerin, Systemischer Coach, Mediatorin
40489 Düsseldorf
www.beratungsbuero-may.com

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2015; 37 (18) Seite 74-79
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.