ADHS-Debatte im Fokus

Autor: Manuela Arand, Foto: yanlev - Fotolia

Wird in Deutschland zu vielen jungen Menschen das Etikett Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verpasst und zu häufig Methylphenidat verordnet, wie Kritiker meinen? Nicht unbedingt, sagen Experten, fordern aber eine Debatte über die Leistungsgesellschaft und ihre Folgen für Kinder.

Daran, dass ADHS eine Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen für die Entwicklung und Zukunftschancen betroffener Kinder darstellt, kann kein Zweifel bestehen, betont Professor Dr. Beate Herpertz-Dahlmann von der Universität Aachen. Das Risiko für schulisches, berufliches und familiäres Scheitern ist ebenso erhöht wie für psychische Erkrankungen, Substanzmissbrauch und Delinquenz.


Streiten lässt sich allerdings darüber, wie häufig die Störung vorkommt und ob es einen realen Anstieg der Prävalenz gibt. Bisher sind die Raten noch jedes Mal gestiegen, sobald eine neue Klassifikation verabschiedet wurde, merkte die Kinder- und Jugendpsychiaterin kritisch an. Von DSM-III über DSM-III-R zu DSM-IV

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