Trunksucht in der Jugend Adieu, graue Zellen!

Autor: Sabine Mattes

Exzessiver Alkoholkonsum im Jugendalter scheint zu einer verringerten Masse der grauen Substanz zu führen. Exzessiver Alkoholkonsum im Jugendalter scheint zu einer verringerten Masse der grauen Substanz zu führen. © Xavier Lorenzo – stock.adobe.com

Wiederholte Alkoholexzesse schaden dem jugendlichen Gehirn. Per MRT, transkranieller Elektrostimulation und EEG konnten Wissenschaftler nachweisen, dass bei ihnen die Dicke der grauen Substanz abnimmt.

Wer sich als Teenager regelmäßig stark betrinkt, beeinflusst damit seine Gehirnstruktur im Erwachsenenalter. Die Ergebnisse einer explorativen Studie aus Finnland lassen erstmals einen Zusammenhang zwischen Veränderungen von kortikaler Dicke und Neurotransmission erkennen. 

Insgesamt 47 Studienteilnehmer Mitte 20 unterzogen sich einer MRT sowie einer Kombination aus transkranieller Magnetstimulation und EEG. Im Vergleich zur 21-köpfigen (abstinenten) Kontrollgruppe war bei den 26 Teilnehmern mit zehnjähriger exzessiver Trink­historie die Dicke der grauen Substanz frontal und parietal verringert. Gleichzeitig wiesen sie eine gesteigerte inhibitorische Neurotransmission auf, die umgekehrt mit der kortikalen Dicke korrelierte. Um die zugrunde liegenden Mechanismen bewerten zu können, seien weitere Studien nötig, heißt es im Fazit der Studie.

Quelle: 1. Juntunen A et al. Alcohol: Clinical and Experimental Research 2023; DOI: 10.1111/acer.15119
2. Pressemitteilung University of Easter Finnland