Fieber im Kindesalter Antipyretika oft nicht notwendig

Autor: Renate Bonifer

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Fest verwurzelt ist in vielen Familien der Glaube, dass Fieber immer so rasch wie möglich gesenkt werden müsse. Fieber ist aber per se keine Krankheit. Es ist zum einen Anzeichen einer Erkrankung, ohne zunächst etwas über deren Schweregrad auszusagen, und es ist zum anderen ein physiologischer Mechanismus bei der Abwehr von Infektionen. Antipyretika können das Befinden der Kinder verbessern, sie ändern aber kaum etwas am Verlauf einer Infektion.

Bei Kindern, die älter als 12 Monate sind, also ab dem 1. Geburtstag, spricht man von Fieber, wenn die im Ohr gemessene Temperatur > 38,5 °C beträgt. Bei Säuglingen zwischen 3 und 12 Monaten liegt die Grenze bei > 38,5 °C rektal und bei Säuglingen unter 3 Monaten bei > 38 °C rektal [1]. Fieber ist eine physiologische Reaktion des Organismus bei Infektionen und per se keine Krankheit. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Antipyretika weder die Dauer der zugrunde liegenden Erkrankung relevant verkürzt noch das Risiko für Fieberkrämpfe vermindert [2].

Trotzdem besteht in großen Teilen der Bevölkerung eine regelrechte "Fieberphobie" beziehungsweise die Überzeugung, dass jegliches…

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