Diab. Ketoazidosen Auch heute noch ein Thema

Autor: Hellmut Mehnert

Die Vermutung, dass diabetische Ketoazidosen sowie das eigentliche Coma diabeticum heutzutage nicht mehr auftreten, ist irrig. Man sollte annehmen, dass Patienten mit bereits diagnostiziertem Diabetes, vor allem vom Typ 1, vor solchen gravierenden Ereignissen geschützt sind, weil eine gründliche Schulung vorangegangen ist und regelmäßige Blutzuckerselbstkontrollen stattfinden. Auch sollte man meinen, dass angesichts der gravierenden Initialsymptome mit Polyurie, Exsikkose, Bewusstseinstrübung und extremem Durst und angesichts der heutzutage in der Allgemeinheit doch vorhandenen medizinischen Kenntnisse die Betroffenen die "bedrohliche Zuckerkrankheit" erkennen müssten. Leider sieht die Realität aber nicht so aus, da immerhin 4 – 9 % aller Krankenhausaufnahmen von Diabetikern wegen einer diabetischen Ketoazidose erfolgen. Die Erstmanifestation des Typ-1-Diabetes wird sogar in 25 – 40 % von einer ausgeprägten Ketoazidose begleitet.

Für den Allgemeinarzt ist es wichtig, die Ursachen der diabetischen Ketoazidose (DKA) zu erkennen, nicht nur für die spätere Vermeidung solcher Situationen, sondern auch schon für die akute Diagnose. Gar nicht selten kommen Fehler des Patienten bei der Stoffwechselführung vor wie eine Reduzierung oder gar das Weglassen der Insulindosis, was insbesondere bei Infektionen und vor allem bei gastrointestinalen Infekten gefürchtet ist und immer wieder beobachtet wird.

"Wenn ich nichts esse, dann darf ich auch kein Insulin spritzen" ist der Irrglaube solcher Diabetiker. Die erste Frage soll also bei dem womöglich somnolenten, aber noch ansprechbaren Patienten darauf abzielen, ob er an seiner…

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