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Vogelgrippe auf dem Vormarsch Bei jedem Dritten mit Influenza-A(H5N1)-Infektion bleibt es bei einer Konjunktivitis

Hoch kontagiöse Vogelgrippeviren verbreiten sich in den USA nicht nur in Milchkuh- und Geflügelbeständen. Inzwischen wurden auch Krankheitsfälle beim Menschen gemeldet. Eine Forschergruppe untersuchte Symptombild und Verlauf der Infektion mit dem Influenza-A-Virus H5N1 bei Erwachsenen. Eingang in die Analyse fanden sämtliche 46 Personen aus den Vereinigten Staaten, bei denen eine Vogelgrippeinfektion zwischen März und Oktober 2024 labordiagnostisch nachgewiesen worden war.
45 von ihnen hatten Kontakt zu Kühen oder Geflügel. Alle berichteten über mindestens ein Symptom der aviären Influenza. Am häufigsten war mit einem Anteil von 93 % die Konjunktivitis (42 Infizierte). Fieber oder ein fiebriges Gefühl entwickelte knapp die Hälfte (49 %) der Patientinnen und Patienten. Erst an dritter Stelle folgten mit 36 % respiratorische Beschwerden. Meist waren Mitarbeitende in der Geflügelzucht betroffen, schreibt das Team um Dr. Shikha Garg, Centers of Disease Control and Prevention in Atlanta.
Die Atemwegssymptome manifestierten sich mit Husten, Halsschmerzen oder Kurzatmigkeit. Vielfach kam es auch zu Muskel- und Kopfschmerzen (42 % bzw. 44 %). Es folgten mit abnehmender Häufigkeit Erschöpfung, Nausea, Erbrechen und Diarrhö. Ein Drittel (33 %) der Teilnehmenden wies lediglich eine Bindehautentzündung auf. 31 % hatten Augen- und Atembeschwerden, bei 29 % fand sich die Kombination von Konjunktivitis und nicht-respiratorischen Symptomen. Ausschließlich nicht-okuläre Krankheitszeichen zeigten 7 % der Infizierten. Rein okuläre Veränderungen traten in der Regel bei Menschen auf, die im Kuhstall arbeiteten.
Im Allgemeinen nahm die Vogelgrippe beim Menschen einen leichten Verlauf, niemand starb oder musste in die Klinik. Die Mehrzahl der Erkrankten (87 %) erhielt eine Therapie mit Oseltamivir. Im Mittel startete die Behandlung zwei Tage nach Symptombeginn. Eine Übertragung der Infektion von Mensch zu Mensch wurde nicht beobachtet. Unter den 97 Haushaltskontakten der Erkrankten traten keine Fälle auf.
Quelle: Garg S et al. N Engl J Med 2024; doi: 10.1056/NEJMoa2414610