Bei Männerbusen die Hoden schallen
Ein 32-jähriger Mann war bereits beim Gynäkologen, beim Endokrinologen und beim Urologen gewesen – doch über zwei Jahre hinweg ließ sich die Ursache für seine Gynäkomastie einfach nicht finden. In der Abteilung für Urologie und pädiatrische Urologie der Universität des Saarlandes kam man der Sache dann endlich auf die Spur, als die Ärzte um Dr. Philip Zeuschner bei der Ultraschalluntersuchung am oberen Pol des rechten Hodens eine 1,6 cm kleine echoarme Struktur ausfindig machten.
Von außen sei die Veränderung kaum tastbar gewesen, räumen die Autoren ein, weswegen sie dem Urologen offenbar entgangen war. Der hatte sich mit MRT und Ultraschall nur auf Abdomen und Nebenniere konzentriert. Weil hinter Gynäkomastien oft aber Hormonstörungen stecken, müsse immer auch an einen Tumor der männlichen Keimdrüsen gedacht und der Schallkopf an die Hoden gehalten werden, erinnern die Autoren.
Speck oder Drüse?
Quelle: Zeuschner P et al. Case Rep Urol 2018; 19: 7202560