Wer sich vor Darmkrebs schützen möchte, sollte schon im frühen Erwachsenenalter darauf achten, nicht zu viele Pfunde zuzulegen. Darauf deutet eine Studie von Prof. Dr. ­Holli Loomans­-Kropp von der Ohio State University und Dr. Assad­ ­Umar vom National Cancer Institute in Rockville hin.

Auskunft zum Gewicht mit 20 und 50 Jahren

Die Forscher ­analysierten die Daten von mehr als 135.000 Teilnehmern der PLCO-Studie. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren diese zwischen 55 und 74 Jahre alt gewesen. Beim ersten Interview hatten die Probanden über ihr aktuelles Körpergewicht sowie retrospektiv über ihr Gewicht mit 20 und mit 50 Jahren Auskunft gegeben. Während der medianen Nachbeobachtungszeit von rund 15 Jahren traten 2.803 kolorektale Karzinome (KRK) und 2.285 andere gast­rointestinale (GI) Malignome auf, darunter Magen-, Ösophagus- und Pankreaskarzinome.

Übergewicht und Adipositas in allen Lebensphasen gingen mit einem erhöhten Risiko für Karzinome einher. So erhöhte etwa Übergewicht im Alter von 20 Jahren das Risiko für spätere KRK und andere GI-Karzinome um 17 %, Adipositas um 31 %. Auch die Gewichtsentwicklung spielte eine Rolle: Wer zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr vom Über- zum Normalgewicht gelangte, hatte später kein erhöhtes Krebsrisiko mehr. Eine Gewichtsreduktion nach dem 50. Lebensjahr machte dagegen keinen Unterschied.

Nun komme es darauf an, Präventionsstrategien für besonders gefährdete Patienten zu entwickeln, kommentieren Mengyao Shi und Prof. Dr. Yin Cao von der Washington University die Untersuchung. Für bariatrische Eingriffe konnte bereits ein günstiger Effekt auf verschiedene Malignome gezeigt werden.

Quelle: 1. Loomans-Kropp HA, Umar A. JAMA Netw Open 2023; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.10002
2. Shi M, Cao Y. JAMA Netw Open 2023; DOI: 10.1001//jamanetworkopen.2023.9921