RSV-Impfung Bivalente Vakzine sicher und effektiv

Autor: Dr. Melanie Söchtig

Ein bivalenter RSV-Impfstoff für Ältere erzielte gute Ergebnisse in der Phase-3-Studie. Ein bivalenter RSV-Impfstoff für Ältere erzielte gute Ergebnisse in der Phase-3-Studie. © MargJohnsonVA – stock.adobe.com

Für alte Menschen ist ein neuer RSV-Impfstoff in Sicht: Die bivalente Vakzine reduzierte in einer Phase-3-Studie bei über 60-Jährigen sowohl RSV-assoziierte akute Atemwegserkrankungen als auch RSV-bedingte Atemwegserkrankungen des unteren Respirationstrakts. Sicherheitssignale traten keine auf.

Ältere Menschen sind durch eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) besonders gefährdet. Forschende um Dr. Edward E. Walsh von der Universität Rochester haben jetzt die Wirksamkeit eines Impfstoffkandidaten bei Patienten ab einem Alter von 60 Jahren untersucht. Dabei handelte es sich um ein bivalentes Vakzin, welches gegen das Präfusionsprotein F der RSV-Subtypen A und B gerichtet ist (RSVpreF). 

In der laufenden Phase-3-Studie erhalten die Teilnehmer randomisiert entweder eine RSVpreF-Impfung oder Placebo. Zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse waren insgesamt 34.284 Probanden eingeschlossen worden. RSV-assoziierte Erkrankungen der unteren Atemwege mit mindestens zwei Anzeichen oder Symptomen traten bei elf Teilnehmenden in der Impfstoffgruppe und 33 Teilnehmenden in der Placebogruppe auf. Die Wirksamkeit des Impfstoffs lag demnach bei 66,7 %. Bei Patienten mit mindestens drei Anzeichen oder Symptomen betrug die Wirksamkeit sogar 85,7 %. Mit 62,1 % war die Effektivität des Impfstoffes hinsichtlich der Vermeidung von RSV-assoziierten akuten Atemwegserkrankungen etwas geringer. 

Die Häufigkeit lokaler Reaktionen war in der Impfstoffgruppe höher (12 %) als in der Placebogruppe (7 %). Bis einen Monat nach der Injektion wurden ähnliche Raten an unerwünschten Ereignissen gemeldet (Impfstoff: 9,0 %; Placebo: 8,5 %). Schwere oder lebensbedrohliche unerwünschte Ereignisse (SAE) traten bei 0,5 % der mit Verum geimpften und 0,4 % der mit Placebo behandelten Probanden auf. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SEAE) traten bis zum Stichtag bei 2,3 % der Teilnehmenden in beiden Gruppen auf.

Quelle: Walsh EE et al. N Engl J Med 2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2213836