Blockierte Arterien blockieren Hungergefühle
Durch Einbringen mikroskopisch kleiner Kügelchen kann der Blutfluss in Arterien, die den Magen versorgen, gezielt blockiert werden. Der Eingriff schränkt die Blutversorgung gerade so weit ein, dass das Gewebe unbeschadet bleibt, aber die Produktion hungrig machender Hormone reduziert wird.
Gesamtcholesterin runter, HDL-Konzentration hoch
Dass sich die arterielle Embolisation zur Gewichtsreduktion eignet, bestätigt eine neue Studie mit 20 stark übergewichtigen Probanden. Bei ihnen führte die minimalinvasive Technik bereits einen Monat später zu einem Gewichtsverlust von 8,2 %. Sechs Monate nach dem Eingriff hatten sie durchschnittlich 12,8 % abgenommen. Nach insgesamt einem Jahr betrug die durchschnittliche Gewichtsreduktion immerhin noch 11,5 %.
Die Teilnehmer berichteten, dass sich ihr Hungergefühl nach dem Eingriff reduziert hatte, sie sich seitdem schneller satt fühlten und ihre Lebensqualität gestiegen sei. Laboranalytisch wurde ein Rückgang des Gesamtcholesterins sowie höhere Konzentrationen an High-Density-Lipoprotein nachgewiesen.
Wie sich die Embolisation auf die Hormonproduktion auswirkte, wollen die Forscher um Dr. Clifford R. Weiss von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore demnächst bekanntgeben. Weitere Studien sollen zudem zeigen, welche Rolle der Placeboeffekt bei den beobachteten Veränderungen spielt und ob sich mit dem Verfahren auch langfristig Erfolge erzielen lassen.
Quelle: Pressemitteilung – Radiological Society of North America