Mikrobiom Bohnen bringen den Darm auf Zack
Viele Patienten mit einem kolorektalen Karzinom wollen in der Nachsorge gezielt etwas für ihre Gesundheit tun. Ein Team um Dr. Xiaotao Zhang von der University of Texas in Houston hat möglicherweise einen Weg gefunden, Darm und Körper auf Dauer etwas Gutes zu tun: regelmäßig weiße Bohnen essen. Diese recht einfache Maßnahme zeigt große Wirkung auf Immun- und Entzündungsreaktionen, wie sie beispielsweise bei Adipositas auftreten, berichten die Wissenschaftler.
Sie stützen sich dabei auf die Ergebnisse der Cross-over-Studie BE-GONE. Deren 55 durchweg fettleibige Teilnehmer (75 % mit kolorektalen Tumoren, 25 % mit Hochrisikopolyp) waren auf zwei Studienarme randomisiert worden. Die eine Hälfte verzehrte von Anfang an jeden Tag zusätzlich zur üblichen Nahrung eine Tasse gekochter weißer Bohnen. Die anderen starteten mit der herkömmlichen Kost, aber ohne die Extraportion Hülsenfrüchte. Nach acht Wochen setzte die eine Gruppe die Bohnen ab, während die andere Gruppe sie in ihren täglichen Speiseplan aufnahm.
Schon nach 16 Wochen war eine Wirkung nachweisbar
Alle vier Wochen wurden Stuhl- und Nüchternblutproben der Patienten analysiert, um Änderungen in Mikrobiom sowie bei zirkulierenden Markern und Metaboliten zu beurteilen. 48 Teilnehmer hielten die gesamten 16 Studienwochen durch.
Schon während der kurzen Phase mit Bohnenverzehr ließ sich ein positiver Einfluss auf das Darmmikrobiom nachweisen. So nahm die Dichte nützlicher Mikroben wie Faecalibacterium, Eubacterium und Bifidobacterium signifikant zu. Das zirkulierende Proteom und das Metabolom, also die Gesamtheit an Proteinen und Stoffwechselprodukten im Blut, spiegelten diese Veränderung der Darmflora wider.
Den präbiotischen Effekt erklären sich Dr. Zhang und seine Kollegen damit, dass die Bohnen Nahrungsfasern, Aminosäuren und andere Nährstoffe enthalten Diese begünstigen das Wachstum der erwünschten intestinalen Bakterien. Deren Stoffwechselleistung wiederum kommt dem Immunsystem zugute.
Allerdings muss der Patient seine Ernährung dauerhaft umstellen, schränken die Studienautoren ein. Nach der Rückkehr zur gewöhnlichen Kost verschwinden die positiven Effekte rasch wieder.
Quelle: Zhang X et al. EBioMedicine 2023; 98: 104873; DOI: 10.1016/j.ebiom.2023.104873