Medizin und Markt DDG Herbsttagung 2024 Autor: Gregor Hess / Mit freundlicher Unterstützung der Abbott GmbH

Dr. Kerstin König, Fachärztin für Innere Medizin/ Endokrinologie und Diabetologie, im Interview mit Nicole Finkenauer, Redakteurin Diabetologie. Dr. Kerstin König, Fachärztin für Innere Medizin/ Endokrinologie und Diabetologie, im Interview mit Nicole Finkenauer, Redakteurin Diabetologie. © MT

Im Video-Interview auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) schildert Dr. Kerstin König die bedeutenden Veränderungen, die kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) in der Diabetes-Therapie bewirkt haben. Sie betont die Rolle individueller Ansätze und die Notwendigkeit, diese Technologien allen Menschen mit Diabetes zugänglich zu machen.

Auf der diesjährigen Herbsttagung der DDG sprachen wir mit Dr. Kerstin König, Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologie aus Kamen, über die Entwicklungen und Auswirkungen kontinuierlicher Glukosemesssysteme (CGM) in der Diabetes-Therapie. Rückblickend auf die Einführung des ersten FreeStyle LibreSystems vor zehn Jahren betonte sie, wie diese Technologie die Behandlung revolutionierte: „Wir konnten erstmals Einblicke in den Alltag der Patienten gewinnen, die uns vorher verschlossen blieben. Das hat nicht nur die Therapie verbessert, sondern auch die Lebensqualität vieler Menschen deutlich gesteigert.“

Video-Interview mit Dr. Kerstin König

Insulintherapie: CGM ermöglicht präzisere individuelle Anpassungen

Für Menschen mit Typ-1-Diabetes oder insulinpflichtigem Typ-2-Diabetes haben CGM-Systeme den Alltag erheblich erleichtert. Sie bieten detaillierte Einblicke in den Glukoseverlauf, was zu einer präziseren Anpassung der Therapie führt. Insbesondere Parameter wie „Time in Range“ (TIR) oder der Variationskoeffizient helfen, die Behandlung individuell zu gestalten und kritische Schwankungen frühzeitig zu erkennen. Dr. König beschreibt CGM als zentral für das moderne, patientenzentrierte Diabetesmanagement.

Im Symposium „Der Mensch im Mittelpunkt – Individualisiertes Diabetesmanagement mit CGM“ wurde auch die Bedeutung partizipativer Ansätze hervorgehoben. „Es geht darum, Patienten in die Verantwortung einzubeziehen, ohne sie zu überfordern. Sie müssen sich ermächtigt fühlen, ihre Therapie aktiv zu gestalten“, so Dr. König. Besonders in Situationen wie Krankenhausaufenthalten oder Pflege ist die Datenkontinuität entscheidend.

Typ-2-Diabetes: frühzeitiger CGM-Einsatz mindert Komplikationsrisiko

Auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes und nicht-intensivierter Insulintherapie zeigte Dr. König die Vorteile auf. Studien belegen, dass der frühzeitige Einsatz von CGM kardiovaskuläre Risiken mindern und Hospitalisierungen um 50 % reduzieren kann.1,2 Visualisierte Daten motivieren Menschen mit Diabetes, ihre Ernährung und Bewegung anzupassen, was langfristig die Therapieerfolge stabilisiert.3,4

Dr. König sieht eine Zukunft, in der CGM-Systeme nicht mehr nur ausgewählten Patientengruppen vorbehalten sind. „In zehn Jahren wird CGM für jeden Menschen mit Diabetes zur Standardtherapie gehören.“ Die gesundheitlichen und ökonomischen Vorteile würden diesen Schritt unumgänglich machen.

Das Gespräch endet optimistisch: Fortschritte in der Technologie und der Zugang zu CGM könnten Millionen von Menschen helfen, ihren Diabetes besser zu bewältigen und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Dr. König bleibt überzeugt: „Die Zukunft sieht vielversprechend aus.“

1. Lind, M. et al. Diabetes Care. 2021; 44(10):2231–2237.
2. Guerci, B. et al. Diabetes Technol Ther. 2023; 25(1):20–30.
3. Fokkert, M. et al. BMJ Open Diabetes Res Care. 2019; 7(1):e000809.
4. Martens, T. et al. JAMA. 2021; 2262–2272.

Das Sensorgehäuse, FreeStyle, Libre und damit verbundene Markennamen sind Marken von Abbott.

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