Suizidalität "Das Leben ist so eine Qual für mich, dass ich nur noch sterben will."

Autor: T. Meyer, E. Meyer, F. Meyer

© Robert Kneschke - Fotolia

Unser Fall: Die 56-jährige Patientin leidet trotz medikamentöser Behandlung seit mehr als einem Jahrzehnt unter rezidivierenden, schweren depressiven Episoden. Vor zwei Jahren versuchte sie sich mit Tabletten das Leben zu nehmen. In der Sprechstunde klagte die Frau zudem über Schlafstörungen und Inappetenz. Als der Ehemann einen Abschiedsbrief (Abb. 1) auf dem Esstisch findet, bittet er um einen sofortigen Hausbesuch. Dabei gibt die Patientin an, den Brief „vorsichtshalber“ verfasst und über eine Selbsttötung nachgedacht zu haben, weil sie ihre Situation zunehmend ausweglos empfinde.

Dieser Fall ist relativ repräsentativ, denn in einer Untersuchung konnte gezeigt werden, dass 85,4 % der Suizidversucher im letzten Vierteljahr vor dem Suizidversuch in hausärztlicher Behandlung waren und fast 40 % von ihnen eine Woche vor dem Ereignis einen Termin bei ihrem Hausarzt wahrnahmen [4].

Wie erkennt der Hausarzt den Gefährdungsgrad des Betroffenen?

Leider gibt es bis heute kein objektives Verfahren, um das Suizidrisiko eines Patienten messbar zu erfassen. Umso wichtiger ist es für den Hausarzt, die wesentlichen Risikogruppen (Abb. 2) und die Entwicklungsphasen der Suizidalität zu kennen.

Entwicklungsphasen der Suizidalität

Jeder Suizidhandlung kann eine suizidale Entwicklung im…

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