Eine Kulturgeschichte der Gicht Das verflixte Zipperlein

Autor: Ernst-Albert Meyer

Der volkstümliche Begriff "Zipperlein" stammt von dem berühmten Arzt Paracelsus (1493 bis 1541). Der volkstümliche Begriff "Zipperlein" stammt von dem berühmten Arzt Paracelsus (1493 bis 1541). © doucefleur - AdobeStock

Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich die Gelenke entzünden. Bei einem Gichtanfall schwellen bestimmte Gelenke innerhalb weniger Stunden an und werden sehr schmerzempfindlich. Auslöser der Entzündung sind winzige, nadelförmige Kristalle aus Harnsäure, die sich vor allem in den Gelenken ablagern. Wie alte Quellen belegen, plagt die Gicht die Menschen schon seit der Antike. So suchten sie fortwährend nach Mitteln, um ihre starken Schmerzen während einer Gichtattacke zu lindern. Zum großen Heer der Gichtgeplagten zählen viele bekannte Persönlichkeiten. Einige Berichte zeugen noch heute von ihren schrecklichen Qualen.

Erste erhaltene Schriften, die sich mit der Gicht beschäftigen, sind einige Lehrsätze des berühmten griechischen Arztes Hippokrates (um 460 v. Chr. bis um 380 v. Chr.). Er benutzt für die Erkrankung den Begriff "Podagra", da der typische sehr schmerzhafte Gichtanfall meist nachts im Grundgelenk der großen Zehe, dem "Podagra", auftritt. Das ist auch der altgriechische Ausdruck für "Fußgicht" oder "Fußfalle".

Hippokrates und das "Podagra"

Hippokrates ist ein guter Beobachter. So beschreibt er, dass die Gicht oft in den gleichen Familien und als Erbkrankheit auftritt. Er erkennt als Risikofaktoren Untätigkeit und die Maßlosigkeit im Essen und Trinken. Erstaunlich ist, dass Hippokrates in…

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