Asthma bei Kindern Ein schwerer Anfall kommt selten allein

Autor: Sabine Mattes

Eindeutig war, dass Exazerbationen grundsätzlich einen starken Risikofaktor für den weiteren Verlauf darstellen. (Agenturfoto) Eindeutig war, dass Exazerbationen grundsätzlich einen starken Risikofaktor für den weiteren Verlauf darstellen. (Agenturfoto) © Prostock-studio – stock.adobe.com

Wenn der Inhalator nicht mehr reicht und eine systemische Therapie nötig wird, sind weitere Exazerbationen zu erwarten.

Erleidet ein Kind eine Asthmaexazerbation, macht dies erneute Anfälle in der Zukunft. wahrscheinlicher. Das gelte offenbar unabhängig von der Stärke der beobachteten Episode, schreiben Dr. Rachel Lowden und Prof. Dr. Steve Turner von der University of Aberdeen in einer systematischen Übersichtsarbeit.

Das Review der beiden Forscher basiert auf insgesamt 26 seit dem Jahr 2000 publizierten Studien. Eingeschlossen wurden Kinder im Alter zwischen fünf und achtzehn Jahren. Die Forscher stellten vergangene mit zukünftigen Exazerbationen in Zusammenhang und untersuchten, ob sich die Art eines akuten Schubs auf die Prognose auswirkte. Hierzu unterteilten sie die Fälle in folgende Schweregrade:

  • Besuch der Notaufnahme
  • Hospitalisierung (allgemein)
  • Aufnahme auf Kinderintensivstation
  • keine nähere Spezifizierung

Es bestanden große Unterschiede zwischen den Studien etwa in Bezug auf die Dauer des Follow-ups und die Definition einer Exazerbation, schränken die Autoren ein. So war das Risiko für einen zweiten Asthmaschub nach einer Indexepisode in US-amerikanischen Studien geringer als in solchen aus Europa. Eindeutig war jedoch, dass Exazerbationen grundsätzlich einen starken Risikofaktor für den weiteren Verlauf darstellen.

Eine Verbindung zwischen dem Schweregrad einer Episode und dem Rezidivrisiko fand sich dagegen nicht. Allerdings verlangten fast alle Studien mindestens eine systemische Medikation als Indiz für eine Exazerbation. Davon abgesehen hatte die Unterteilung in Schweregrade keine prädiktive Bedeutung, betonen die Wissenschaftler. Dies gelte es bei der Aufklärung der jungen Patienten und ihrer Eltern zu bedenken.

Quelle: Lowden R, Turner S. ERJ Open Res 2022; 8: 00174-2022; DOI: 10.1183/23120541.00174-2022