Eine Gewichtsreduktion lohnt sich auch für die Kniegelenke: Bisher war bekannt, dass Korpulenz das Auftreten und Fortschreiten einer Gonarthrose begünstigt. Nun hat eine Zusammenschau von drei prospektiven Kohortenstudien ergeben, dass eine Reduktion der übermäßigen Pfunde auch das Auftreten und Fortschreiten struktureller Veränderungen bei bereits vorhandener Arthrose verhindern kann. 

Strukturelle Läsionen als Kriterium

Eingang in die Analyse fanden fast 9.000 Probanden beiderlei Geschlechts, die sich zu Beginn der Untersuchung und nach vier bis fünf Jahren einer radiologischen Diagnostik unterzogen hatten. Diese wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die Inzidenzkohorte wies zu Beginn noch keine strukturellen Läsionen auf, in der Progressionskohorte waren diese bereits beim Start vorhanden. Die Auswertung ergab eine signifikante Assoziation zwischen der BMI-Reduktion und dem Auftreten und der Progredienz arthrosetypischer Schäden. Außerdem zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Gewichtszunahme und einer Reduktion des Gelenkspalts. Eine Degeneration von femoraler und tibialer Oberfläche war auf der medialen, nicht aber auf der lateralen Seite des Gelenks nachweisbar, so die Autoren.

Quelle: Salis S et al. Arthritis Rheumatol 2022;  DOI: 10.1002/art.42307