Adipös trotz Normgewicht Fettverteilung und Krankheitsrisiken im Fokus 

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Welche Körperformen bergen Gesundheitsrisiken? Auch schlanke Menschen mit gestörtem Fettstoffwechsel haben ein hohes Risiko für Diabetes und KHK. Welche Körperformen bergen Gesundheitsrisiken? Auch schlanke Menschen mit gestörtem Fettstoffwechsel haben ein hohes Risiko für Diabetes und KHK. © New Africa – stock.adobe.com

Nicht nur starkes Übergewicht birgt Gesundheitsrisiken. Auch schlanke Menschen mit gestörtem Fettstoffwechsel haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes, KHK und Fettleber. Besonders gefährlich: Lipodystrophie und intramuskuläre Fettablagerungen fördern Entzündungen und Insulinresistenz.

Ein Gewicht von 130 kg mit reichlich Bauchfett bei einer Größe von 1,70 m: Da gibt es an der Diagnose Adipositas nichts zu rütteln. Doch neben dieser „metabolisch ungesunden Fettleibigkeit“ (mit oder ohne Sarkopenie) gibt es noch ganz andere Körperformen, die ein Risiko für Folgekrankheiten bergen, erläuterte Prof. Dr. Andreas Schäffler von der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Gießen. Dazu zählen die metabolisch ungesunde Normgewichtigkeit und der lipodystrophe Phänotyp, lokalisiert oder generalisiert.

Menschen mit einer Lipodystrophie weisen einen Verlust an Fettgewebe auf, vor allem subkutan. Da es ihnen dadurch an der Fähigkeit zur Energiespeicherung mangelt, kommt es zur Bildung von ektopem Fettgewebe. Das begünstigt Insulinresistenz, die Entwicklung eines Diabetes mellitus, die nicht-alkoholische Steatohepatitis, Hypertriglyceridämie und eine koronare Herzerkrankung.

Fett im Muskelgewebe begünstigt Inflammation

Unabhängig vom Körpergewicht gehen auch intramuskuläre Fettablagerungen mit einem hohen Risiko einher. Sie finden sich häufiger bei Menschen mit Typ-2-Diabetes oder dem metabolischen Syndrom. Es ließen sich Assoziationen zwischen den Ablagerungen und gesteigerter Lipolyse nachweisen, es kommt häufiger zur Insulinresistenz, zu mehr Inflammation und ungünstigen Adipokinmustern. 

Quelle: Medical-Tribune-Bericht