Unterschätzte Neuropathie Forscher unterstreichen Handlungsbedarf

Autor: Sabine Mattes

Ein metabolisches Syndrom erhöhte das Risiko einer Neuropathie um mehr als das Vierfache. Ein metabolisches Syndrom erhöhte das Risiko einer Neuropathie um mehr als das Vierfache. © WINDCOLORS - stock.adobe.com

Neuropathien sind offenbar erheblich häufiger als sie diagnostiziert werden. In einer US-amerikanischen Studie waren 73 % der PAtienten davon betroffen, und bei vielen war die Erkrankung trotz Schmerzen bisher nicht erkannt worden.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Neuropathien in den USA weit verbreitet sind, aber nur unzureichend diagnostiziert werden. In einer Studie mit Patienten einer internistischen Klinik in Flint stellten Ärzte bei 73 % der 169 Teilnehmer eine distal symmetrische Polyneuropathie fest – in drei von vier Fällen handelte es sich um eine Erstdiagnose. Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder ein metabolisches Syndrom waren bei der Hälfte bzw. zwei Dritteln der Teilnehmer präsent. 

Ein metabolisches Syndrom erhöhte das Risiko einer Neuropathie um mehr als das Vierfache. Es handele sich bei dieser Studie um eine Momentaufnahme, betonen die Wissenschaftler. Die hohe Rate an Neuropathien verdeutliche jedoch, wie dringend gezielte Maßnahmen zu Diagnose und Therapie der Krankheit und zum Management der Risikofaktoren benötigt werden.

Quelle: Pressemitteilung – American Academy of Neurology