Gefahr im Kühlregal: Campylobacter auf jedem zweiten Hühnerfilet
Campylobacter lieben Wärme, deshalb fühlen sie sich im Huhn, das eine Körpertemperatur von 41 °C hat, besonders wohl. Dem Tier bereiten die Keime keine Probleme. Auch nach dessen Tod bleiben die Mikroben dem Federvieh treu: In einer Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden die Keime im Blinddarm von rund 44 % der geschlachteten Masthühner gefunden.
Das ist nicht weiter verwunderlich, kommentierte Professor Dr. Thomas Weinke vom Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam. Erschreckend sei aber, dass an der Halshaut 77 % der Vögel campylobacter-positiv waren. Für den Gastroenterologen ist das ein Hinweis darauf, dass während des Schlachtvorgangs eine Kontamination mit Darminhalt stattfindet.
Im frischen Hühnerfleisch aus dem Kühlregal wurde der Durchfallerreger in 47 % der Proben nachgewiesen. „Das ist nicht zu tolerieren!“, so Prof. Weinke. Frischfleisch von Mastputen ist hingegen weniger stark betroffen: Hier liegt die Rate bei 16 %. Wer PPI einnimmt, hat übrigens ein nahezu verdoppeltes Risiko für eine Campylobacter-Enteritis.