Glaubenskriege um den Zeckenstich

Autor: Dr. Carola Gessner, Foto: www.zecken.de

Lyme-Borreliose und ihre Therapie erhitzen die Gemüter: Soll man nach Zeckenbiss vorbeugend Antibiotika geben, oder lieber abwarten? Ein Dermatologe beleuchtete die Hintergründe.

Nach einem Zeckenstich kommt es nur bei 1,5–6 % der menschlichen Opfer zu Borrelieninfektionen, und von diesen verläuft ein großer Teil klinisch inapparent. Vor Panikmache nach dem Motto „die Zecke sticht, der Tod naht“ warnte Professor Dr. Martin Schaller von der Universitätshautklinik Tübingen eindringlich. So hält er Empfehlungen einer höher dosierten Antibiotikatherapie bei Frühinfektion, wie sie die „Deutsche Borreliose-Gesellschaft“ verlautbaren lässt, für absolut überzogen: „Bis zu 400 mg Doxycyclin oder 6000 mg Amoxicillin zu geben, ist nicht sinnvoll!“

Infektion meist inapparent

Prof. Schaller hält sich lieber an die offiziellen Therapieschemata – z.B. laut Robert Koch-Institut…

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