Nicht mit der Leber bezahlen GLP1-Agonisten wirken zweifach

Autor: Dr. Melanie Söchtig

Innerhalb von zehn Jahren trat bei 13,3 % in der GLP1-Gruppe der primäre Endpunkt ein (Kontrollen: 14,6 %). Die Analyse ergab eine Risk Ratio (RR) von 0,91 – womit die Behandlung als gescheitert anzusehen wäre. Innerhalb von zehn Jahren trat bei 13,3 % in der GLP1-Gruppe der primäre Endpunkt ein (Kontrollen: 14,6 %). Die Analyse ergab eine Risk Ratio (RR) von 0,91 – womit die Behandlung als gescheitert anzusehen wäre. © TarikVision – stock.adobe.com

Die Behandlung mit einem GLP-1-Rezeptoragonisten kann womöglich vor der Progression einer Lebererkrankungen schützen. Das legen Ergebnisse aus einer schwedischen Registerstudie nahe.

Typ-2-Diabetes ist ein Risikofaktor für chronische Lebererkrankungen wie die metabolismusassoziierte steatotische Leberkrankheit (MASLD). Medikamente speziell für die MASLD gibt es nicht. Vielversprechend scheinen jedoch GLP1-Rezeptoragonisten zu sein, sagen schwedische Forscher. Sie haben deren Effekte bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung und gleichzeitig bestehendem Typ-2-Diabetes untersucht. Verglichen wurden die Daten von 1.026 Menschen, die eine GLP1-Agonisten-Therapie begonnen hatten, sowie von 15.633 ohne Verordnung. Endpunkt war das Auftreten von dekompensierter Leberzirrhose, hepatozellulären Karzinomen, Leber-Tx oder hepatologisch bedingtem Tod.

Innerhalb von zehn Jahren trat bei 13,3 % in der GLP1-Gruppe der primäre Endpunkt ein (Kontrollen: 14,6 %). Die Analyse ergab eine Risk Ratio (RR) von 0,91 – womit die Behandlung als gescheitert anzusehen wäre. Allerdings hatte einer von drei GLP1-Patienten die Therapie schon nach kurzer Zeit abgebrochen. Ließ man diese Patienten unberücksichtigt, ergab sich mit der RR 0,51 ein Vorteil zugunsten der GLP1-Agonisten.

Quelle: Wester A et al. Gut 2024; 73: 835-843; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330962