COVID-19 Gute Aussichten für den Booster?

Autor: Joachim Retzbach

Die Zeichen stehen gut für die Wirkung des Omikron-Boosters. Die Zeichen stehen gut für die Wirkung des Omikron-Boosters. © ronstik – stock.adobe.com

Wer COVID-19 auf Basis der Omikron-Varianten durchgemacht hat, ist offenbar monatelang auch vor einer Ansteckung mit der aktuell kursierenden BA.5-Linie gefeit. Das gibt Hoffnung hinsichtlich der angepassten Boosterimpfstoffe.

Infektionen mit der Omikron-Sublinie BA.1 oder BA.2 schützen auch nach mehr als 90 Tagen noch gut vor einer Ansteckung mit BA.5, der aktuell vorherrschenden Variante von SARS-CoV-2. Das ergab eine Auswertung aus Portugal – einem der ersten Länder, in denen die BA.5-Linie frühere Varianten des Virus verdrängt hatte. Die Autoren halten dieses Ergebnis für vielversprechend hinsichtlich der angepassten Boosterimpfstoffe, die noch auf Basis der BA.1-Sublinie entwickelt wurden.

Das Forschungsteam wertete das nationale portugiesische COVID­-19-Register aus und analysierte das Risiko einer Ansteckung mit BA.5 für Personen, die bereits eine Infektion mit einem der früher dominanten Virustypen überstanden hatten – unabhängig von Symptomatik oder Schweregrad. Im Vergleich zu Menschen ohne vorangegangene Coronainfektion ergab sich für alle Varianten ein protektiver Effekt. Infektionen mit BA.1 und BA.2 – die wegen des langsamen Übergangs zusammengefasst wurden – erzielten dabei mit 75 % die beste Schutzwirkung gegen BA.5. Eine Infektion mit dem Wildtyp, der Alpha- oder Delta-Variante schützte immerhin noch zu 52 %, 55 % bzw. 61 %.

Zu bedenken ist, dass BA.1- oder BA.2-Infektionen kürzer zurückliegen als Ansteckungen mit früheren Varianten, was den Effekt z.T. erklären dürfte. Doch gehen die Autoren auch von einem wirksameren Schutz aus, da es sich bei BA.1 und BA.2 um Sublinien derselben Variante handelt.

Quelle: Malato J et al. N Engl J Med 2022; DOI: 10.1056/NEJMc2209479