Wer hat Angst vorm Selfie? Hauterkrankungen können stigmatisieren

Autor: Dr. Anna-Lena Krause

Selfies spielen in den sozialen Medien eine zentrale Rolle. Selfies spielen in den sozialen Medien eine zentrale Rolle. © Drobot Dean - stock.adobe.com

Akne, Vitiligo und Rosazea dämpfen nicht nur die Freude am Selfie-Machen. Sie können auch auf die Psyche schlagen.

Selfies spielen in den sozialen Medien eine zentrale Rolle. Aber nicht jeder lichtet sich gern selbst ab, um das Foto anschließend mit anderen zu teilen. Es gibt sogar eine regelrechte „Selfie-Phobie“. Eine Forschergruppe aus Frankreich wollte wissen, inwieweit diese Angst vor Selbstporträts mit Erkrankungen der Haut und/oder der Haare zusammenhängt. 

Mit einer Onlineumfrage in 20 Ländern auf fünf Kontinenten sammelte das Team Informationen von 50.552 Erwachsenen. 12.744 davon litten an dermatologischen Problemen wie Akne, Haarausfall, Narben im Gesicht, Vitiligo oder Schuppen. Knapp 45 % (5.712) berichteten, aufgrund ihres Hautzustands Angst davor zu haben, Selfies zu machen. Dies betraf vor allem Jüngere, Frauen und Menschen mit Vitiligo, Akne oder Rosazea. Personen mit Schuppen hatten dagegen keine erhöhte Angst vor Selfies. 

Immer auch einen Blick unter die Haut werfen

Selfievermeider gaben signifikant häufiger an, sich ausgeschlossen zu fühlen oder den Eindruck zu haben, dass andere sie meiden und abwertend anschauen. Aus diesem Grund empfehlen die Forschenden, bei der Beurteilung von Therapieeffekten nicht nur die Haut, sondern auch die psychosoziale Gesundheit der Patientinnen und Patienten in den Blick zu nehmen.

Quelle: Halioua B et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2024; DOI: 10.1111/jdv.20049