Musik und Krebs Heilsame Klänge

Autor: Sabine Mattes

Musik wirkt sich positiv auf die Psyche von Krebspatienten aus – ob als Musik-Medizin-Intervention oder Musiktherapie. Musik wirkt sich positiv auf die Psyche von Krebspatienten aus – ob als Musik-Medizin-Intervention oder Musiktherapie. © photographee.eu – stock.adobe.com

Musiktherapie hilft großen und kleinen Krebspatienen, mit ihrer Krankheit umzugehen.

Musik kommt als unterstützende Therapie regelmäßig zum Einsatz, unter anderem bei onkologischen Patienten. Sie hilft, psychische und physische Beschwerden sowie die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung zu lindern, schreiben Professor Dr. ­Joke ­Bradt von der ­Drexel ­University in Philadelphia und Kollegen. 

Die Wirksamkeit musikalischer Interventionen bei Krebs prüften sie mithilfe der Daten von rund 5.600 Patienten aus 81 Studien, darunter 270 Kinder. Zwei Formen der Maßnahme wurden unterschieden: Die Musik-Medizin-Interventionen, bei denen Musikstücke und Lieder durch medizinisches Personal zusammengestellt wurden. Und die regelrechte Musiktherapie, die im Rahmen eines Behandlungskonzepts durch einen ausgebildeten Experten erfolgte und individuell auf den Patienten zugeschnitten war.

Beide Interventionsarten schienen sich positiv auf die Psyche erwachsener Studienteilnehmer auszuwirken. Die Wissenschaftler sahen einen deutlichen Effekt bei der Reduzierung von Angst und es gab Hinweise darauf, dass Depressionen durch die Maßnahme ebenfalls positiv beeinflusst wurden. Die Musiktherapie, nicht aber die Musik-Medizin-Intervention konnte die Schmerzwahrnehmung Erwachsener moderat bessern und half gegen Müdigkeit. 

Auch bei jungen Patienten ließen sich Ängste tendenziell durch Musik mindern. Die geringe Zahl an Studien erlaubt allerdings keine belastbaren Schlussfolgerungen mit Blick auf die psychischen oder physischen Effekte bei Kindern, schränken Prof. ­Bradt und Kollegen ein. Die Analyse lieferte insgesamt verlässlichere Ergebnisse für die Musiktherapie.

Quelle: Bradt J et al. Cochrane Database Syst Rev 2021; DOI: 10.1002/14651858.CD006911.pub4