Onlinetherapie bremst Essattacken Hilfe zur Selbsthilfe im Netz
Die Teilnahme an dem zwölfwöchigen Onlinekurs war über jeden beliebigen Internetbrowser möglich. Während 77 Betroffene das Programm absolvierten, standen ebenso viele Erkrankte zunächst auf der Warteliste. Im Durchschnitt waren die überwiegend weiblichen Patienten 29,6 Jahre alt.
Deutlich weniger Bulimie-Episoden
In der Interventionsgruppe war ein deutlicher Rückgang der Bulimie-Episoden zu verzeichnen, was mit einer signifikanten Reduktion der Essattacken einherging. Auch bei den sekundären Endpunkten der allgemeinen Bulimiesymptome und der klinischen Beeinträchtigung erwies sich die Selbsthilfeintervention als überlegen. Kein Effekt fand sich dagegen auf kompensatorische Verhaltensweisen, Wohlbefinden und Arbeitsfähigkeit.
Das Autorenteam sieht in solchen Interventionen vor allem eine Ergänzung zur klassischen Psychotherapie. Sie eigneten sich insbesondere dazu, schwer erreichbare oder formal nicht-diagnostizierte Patientengruppen zu behandeln. Einschränkend merken sie jedoch an, dass es keine aktive Kontrollgruppe gab.
Quelle: Hartmann S et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2419019; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.19019