Klimakterium Hormonschutz für die Lunge

Autor: Sabine Debertshäuser

Die Teilnehmerinnen wurden nach Menopausetypen und nach Raucherstatus stratifiziert. (Agenturfoto) Die Teilnehmerinnen wurden nach Menopausetypen und nach Raucherstatus stratifiziert. (Agenturfoto) © TAMER YILMAZ - stock.adobe.com

Raucherinnen, die vorzeitig in die Menopause kommen, sind viel anfälliger für diverse Erkrankungen. Eine Hormonersatztherapie kann die Gesamtmortalität verringern.

Nach einer frühen Menopause steigt bei Raucherinnen bekanntermaßen die Wahrscheinlichkeit für Lungenerkrankungen. Dieses Risiko lässt sich durch eine Hormonersatztherapie senken, wie ein US-amerikanisches Wissenschaftlerteam berichtet. 

Im Rahmen ihrer Studie schätzten die Forschenden die lungenspezifische Morbidität und Mortalität von knapp 70.000 Frauen ein, bei denen die Menopause vor dem 45. Lebensjahr eingetreten war. Die Teilnehmerinnen wurden nach Menopausetypen und nach Raucherstatus stratifiziert.

Das höchste respiratorische Sterberisiko (Hazard Ratio, HR 1,98) hatten langjährige Raucherinnen nach bilateraler Ovarektomie. Aber auch für Frauen, die nie geraucht hatten, stieg die Gefahr für chronische Bronchitis, ebenso das Gesamtmortalitätsrisiko und die Wahrscheinlichkeit für einen Tod infolge einer Atemwegserkrankung. Das galt insbesondere nach beidseitiger Ovarektomie (HR 1,91). 

Unabhängig vom Raucherstatus und vom Typ der Menopause hatten Patientinnen mit Hormonersatz eine niedrigere kardiovaskuläre, respiratorische und allgemeine Mortalität. Raucherinnen unter Substitution starben seltener an Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen.

Quele: Gai X et al. Thorax 2024; DOI: 10.1136/thorax-2023-220956