
Der kleine Bruder von RSV Humanes Metapneumovirus belastet vor allem Ältere

Dies geht aus einem systematischen Review und der Metaanalyse von 46 Studien aus den Jahren 2005 bis 2023 hervor. Eingeschlossen waren Arbeiten, die einen Zeitraum von mindestens einem Jahr und ein Kollektiv von mindestens 100 älteren Menschen umfassten. Bei allen war eine hMPV-Infektion im Labor gesichert worden.
Die internationale Arbeitsgruppe um Durga Kulkarni von der University of Edinburgh geht davon aus, dass es 2019 weltweit zu 473.000 hMPV-bedingten Krankenhausaufenthalten von über 65-Jährigen kam. Für reiche Länder wird die Zahl auf 185.000 geschätzt. Die Hospitalisierungsrate beziffern die Forschenden für die USA auf 231/100.000 der über 65-Jährigen.
Sie vermuten allerdings, dass ihre Ergebnisse die tatsächliche Belastung durch hMPV-Infektionen nicht korrekt widerspiegeln. Die Zahlen seien aufgrund der eingeschränkten Datenlage evtl. viel zu niedrig. Zudem habe man die Auswirkungen der Infektionen z. B. auf kardiovaskuläre oder pulmonale Erkrankungen nicht berücksichtigen können.
Bislang gibt es keine Medikamente oder Impfungen
Für die Therapie von Atemwegsinfektionen durch hMPV gibt es bisher keine zugelassenen Medikamente, die Behandlung erfolgt in der Regel supportiv. Bei Immunsupprimierten könne man in schweren Fällen auf Ribavirin zurückgreifen, schreibt Prof. Dr. Julian Tang, University of Leicester Royal, in einem Kommentar. Derzeit werde zwar an Impfstoffen gearbeitet, doch bis diese einsatzbereit sind, dürften noch einige Jahre ins Land gehen.
Quelle: 1.Kulkarni D et al. Lancet Healthy Longev 2025; doi: 10.1016/j.lanhl.2024.100679
2.Tang JWT. Lancet Healthy Longev 2025; doi: 10.1016/j.lanhl.2024.100684