Penicillinallergie In bis zu 90 % der Fälle entlarven Tests Annahme als falsch

Autor: Dr. Andrea Wülker

Hautveränderungen treten bei Penicillinallergie am häufigsten auf, wie bei dieser 24-Jährigen, die auf Amoxicillin reagierte. Hautveränderungen treten bei Penicillinallergie am häufigsten auf, wie bei dieser 24-Jährigen, die auf Amoxicillin reagierte. © Science Photo Library/Marazzi, Dr. P.

Viele Patienten geben in der Anamnese eine Penicillinallergie an, weil sie vor Jahren auf eine entsprechende Verordnung mit mehr oder weniger spezifischen Beschwerden reagierten. Statt diese Information als gegeben hinzunehmen, sollte man der Sache besser nachgehen.

Wenn Patienten von einer Penicillinallergie berichten, greifen manche Kollegen bei einer Infektion vorsichtshalber zu alternativen Antibiotika. Allerdings sind diese häufig weniger effektiv und können die Entwicklung von Resistenzen fördern. Oft ist der Wechsel völlig unnötig, denn bei 85 bis 90 % der Patienten mit dem Label Penicillinallergie handelt es sich um unspezifische Unverträglichkeitsreaktionen ohne Gefährdung bei Reexposition, schreiben Dr. ­Daniel ­Hornuß und Prof. Dr. ­Siegbert ­Rieg von der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg. 

Den meisten dieser Unverträglichkeiten liegen normale pharmakologische Toxizitätseigenschaften der jeweiligen Arzneimittel…

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