„Jo-Jo-Effekt“ könnte das kardiovaskuläre Risiko Gesunder erhöhen
Bei Normalgewichtigen mit einem mittleren BMI von 23,4 kg/m2 fanden südkoreanische Wissenschaftler heraus, dass Schwankungen im Körpergewicht das kardiovaskuläre Erkrankungs- und Sterberisiko offenbar negativ beeinflussen. Laut Dr. Mee Kyoung Kim und Kollegen von der Katholischen Universität in Seoul trifft das auch auf die Parameter Nüchternglukose, Cholesterin und Blutdruck zu. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie werteten die Forscher Versicherungsdaten von 6,7 Millionen Koreanern aus.
Je mehr Werte schwanken, desto höher das Risiko
Zwischen 2005 und 2012 hatten die Teilnehmer an mindestens drei Gesundheits-Check-ups teilgenommen. An Diabetes, Hypertonie oder Dyslipidämie litt keiner von ihnen. Während einer mittleren Nachbeobachtung von 5,5 Jahren setzten die Wissenschaftler die Schwankungen von BMI, systolischem Blutdruck, Gesamtcholesterin und Nüchternglukose mit kardiovaskulären Ereignissen in Beziehung.
Veränderungen in jedem der vier Parameter gingen mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod einher. Je mehr Parameter gleichzeitig betroffen waren, desto höher war auch das Risiko. Diejenigen mit der höchsten Variabilität in allen vier Parametern trugen dabei ein mehr als doppelt so hohes Sterberisiko als Personen mit der geringsten Variabilität (Hazard Ratio 2,27). Die Gefahr für Myokardinfark lag um 43 % und für einen Schlaganfall um 41 % höher.
Ob die Veränderungen im Körpergewicht beabsichtigt oder nicht waren, können die Forscher aufgrund des retrospektiven Studiendesigns nicht sagen. Schwankungen von Cholesterin, Blutdruck und BZ könnten grundsätzlich durchaus auch auf die Ernährungsweise zurückzuführen sein. Die Ergebnisse der Untersuchung weisen zumindest darauf hin, das Variabilitäten der Parameter prognostisch bedeutsam sein könnten, so die Autoren.
Quelle: Kim MK et al. Circulation 2018; online first