
Vitamin-D-Mangel und Asthma-Risiko Kinder mit Bronchiolitis profitieren möglicherweise von einer Supplementierung

Vieles deutet darauf hin, dass es Zusammenhänge zwischen Vitamin D, Eosinophilie und bestimmten Formen von Asthma gibt. Ob bei kleinen Kindern der Serumspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin D (25(OH)D) bereits Aussagen über das Risiko für eosinophiles Asthma zulässt, ist bislang kaum untersucht worden. Dieser Frage ging ein Forscherteam um Dr. George Doumat vom Massachusetts General Hospital in Boston anhand von prospektiven Daten aus 17 US-amerikanischen Kliniken nach. Die Gruppe identifizierte insgesamt 584 Kinder mit schwerer Bronchiolitis in der Vorgeschichte, die eine Hospitalisierung erforderlich gemacht hatte.
Sie ermittelten die 25(OH)D-Werte der Kleinen im Alter von drei Jahren sowie die Bluteosinophilen im Säuglingsalter (< 1 Jahr), mit drei und mit sechs Jahren. Für die 25(OH)D-Spiegel galten folgende Grenzen: < 20 ng/ml, 20–39,9 ng/ml und ≥ 40 ng/ml. Eine Eosinophilie galt als gegeben, wenn der Eosinophilenanteil im Blut bei einer der drei Messungen mindestens 3 % betragen hatte. Auf Basis der Eosinophilen und des Asthmastatus mit sechs Jahren wurde die Kohorte in vier Gruppen eingeteilt:
- eosinophiles Asthma
- nicht-eosinophiles Asthma
- Eosinophilie ohne Asthma
- weder Asthma noch Eosinophilie
Es stellte sich heraus, dass Kinder mit niedrigen 25(OH)D-Spiegeln ein größeres Risiko für die spätere Entwicklung von eosinophilem Asthma und Eosinophilie ohne Asthma hatten als diejenigen mit Werten im mittleren Bereich (adjusted Odds Ratio, aOR, 2,33 bzw. 1,82). Bei 25(OH)D-Konzentrationen ≥ 40 ng/ml ließen sich keine statistisch signifikanten Zusammenhänge feststellen – weder für eosinophiles Asthma (aOR 0,52) noch für Eosinophilie ohne Asthma (aOR 1,18) oder Asthma ohne Eosinophilie.
Weibliches Geschlecht war mit einem geringeren Risiko für eosinophiles Asthma und Eosinophilie ohne Asthma verbunden, allerdings nicht statistisch signifikant. Die Ergebnisse sollten Anlass für künftige Forschungsprojekte sein, heißt es im Fazit der Studie. Es müsse geklärt werden, inwieweit eine frühe Supplementierung von Vitamin D das Asthmarisiko von Kindern mit schwerer Bronchiolitis in der Vorgeschichte reduzieren kann.
Quelle: Doumat G et al. Thorax 2025; 80: 180-183; DOI: 10.1136/thorax-2024-222099