Systemischer Lupus erythematodes Knochenschwund im Anmarsch

Autor: Dr. Franziska Hainer

Lupuspatient:innen weisen oft einen defizitären Vitamin D-Spiegel auf. Lupuspatient:innen weisen oft einen defizitären Vitamin D-Spiegel auf. © fidaolga – stock.adobe.com

Bei Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes ist es wichtig, auf den Vitamin-D-Spiegel zu achten. Denn diese sind bei Lupuspatienten oft erniedrigt.

Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) haben einer ukrainischen Studie zufolge häufig zu niedrige Vitamin-D-Spiegel im Blut. Assoziiert ist der Vitamin-D-Mangel mit einer erhöhten Entzündungsaktivität, einer hohen kumulativen Glukokortikoiddosis und einer verminderten Knochendichte, wie das Team um Prof. Dr. Sergii Shevchuk von der Universität Vinnytsia berichtet. Eingeschlossen in ihre Studie waren 101 SLE-Patienten und 29 Kontrollen im Alter von durchschnittlich 53,5 bzw. 56,8 Jahren. Die Vitamin-D-Spiegel wurden zwischen Mai und Oktober bestimmt. Die Forscher klassifizierten 30–50 ng/ml als optimal, 20–30 ng/ml als unzureichend und < 20 ng/ml als defizitär. 

Der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel im Serum betrug in der SLE-Gruppe 19 ng/ml. Einen Vit­amin-D-Mangel wiesen 62,3 % von ihnen auf, 29,7 % hatten insuffi­ziente und 7,9 % optimale Vitamin-D-Werte. Bei den Frauen mit SLE lag der Wert 25,4 % niedriger als bei den an SLE erkrankten Männern. In der Kontrollgruppe hatten 31,0 % der Teilnehmer einen Mangel, bei 34,5 % waren die Werte insuffizient und bei 34,5 % optimal.

Die Forscher fanden eine inverse Korrelation zwischen Vitamin-D-Spiegel und Glukortikoideinnahme. Bei Patienten mit einer kumulativen Glukokortikoiddosis > 42,8 g war der Vitamin-D-Spiegel 31,7 % niedriger als in der Gruppe mit < 42,8 g. 72,5 % der Patienten mit der hohen Gesamtdosis hatten einen Vitamin-D-Mangel, in der Gruppe mit der niedrigen Dosis waren dies 52,0 %.

Zudem bestand eine Asso­ziation zwischen Vitamin-D-Spiegel und Entzündungsaktivität. Die Scores im Systemic Lupus Erythematosus Disease Activity Index (SLEDAI) und im Internal Organ Damage Index lagen bei den Patienten mit Vitamin-D-Mangel signifikant höher als bei Kontrollen (62,3 % und 79,0 %.). Zudem zeigte sich eine Assoziation zwischen Vitamin-D-Mangel und reduzierter Knochendichte sowie abnormen Knochenumbau­parametern.

Quelle: Shevchuk S et al. Lupus Science & Medicine 2023; 10: e000968; DOI: 10.1136/lupus-2023-000968