COPD Kortikosteroidtherapie als Herzenssache sehen
Die Behandlung von COPD-Patienten mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) senkt die Gefahr für kardiovaskuläre Komplikationen. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Krishna Gadhvi der Faculty of Medicine am Imperial College in London und seine Kollegen in ihrer Metaanalyse.
Die Wissenschaftler hatten nach Studien gesucht, die bei COPD-Kranken ICS mit einem Placebo oder verschiedenen Mono- oder Kombitherapien von Bronchodilatatoren verglichen und zudem Informationen zu (tödlichen oder nicht-tödlichen) Herzinsuffizienzen, Myokardinfarkten und/oder Schlaganfällen angaben.
Herz-Kreislauf-Risiko sinkt unter ICS-Therapie um 13 %
Die Forscher identifizierten 15 Veröffentlichungen, in denen mehr als 240.000 Patienten behandelt worden waren. 13 Arbeiten gingen in die Metaanalyse ein, die bei Patienten unter ICS-Therapie ein um 13 % vermindertes Risiko für eines der genannten Herz-Kreislauf-Ereignisse zeigte.
Verschiedene Parameter spielten bei dem gefundenen Zusammenhang eine Rolle: Die stärksten kardioprotektiven Effekte zeigten Studien, bei denen man die Teilnehmer mehr als drei Jahre nachbeobachtet hatte. Ein Einfluss hatte auch, ob von den Studien Patienten mit positiver Herz-Kreislauf-Anamnese ausgeschlossen waren. Demgegenüber war bei Publikationen, die eine ICS-Therapie mit lang wirksamen Bronchodilatatoren (statt Placebo) verglichen hatten, kaum ein Unterschied vorhanden. Randomisierte und Beobachtungsstudien kamen zu ähnlichen Ergebnissen.
Quelle: Gadhvi K et al. Chronic Obstr Pulm Dis 2023; 10: 317–327 DOI: 10.15326/jcopdf.2022.0386