Krebserkrankung Pfunde schaden früh
Übergewicht im Kindesalter nimmt in den Industrienationen stetig zu und wird mit negativen Gesundheitsfolgen in Verbindung gebracht. Aber schadet es auch im Falle eines Malignoms? Um das zu klären, werteten Forschende um Dr. Samuel Sassine, Charles-Bruneau Cancer Center, Montreal, retrospektiv die Daten von 11.291 Patient:innen aus. Das Register umfasste alle Kinder und Jugendlichen, die in Kanada zwischen 2001 und 2020 im Alter von 2–18 Jahren neu eine Krebsdiagnose erhalten hatten. 10,5 % von ihnen wiesen zum Diagnosezeitpunkt einen BMI ab der 95 %-Perzentile für ihr Alter und Geschlecht auf und galten damit als krankhaft übergewichtig.
Übergewicht verschärft Prognose
Wenn die Expert:innen für Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnizität, sozioökonomischen Status des Wohnortes, Behandlungszeitraum und Art des Tumors adjustierten, zeigten sich negative Auswirkungen. Übergewicht bei Diagnose erhöhte das Rezidivrisiko um 16 % (EFS; aHR 1,16; 95%-KI 1,02–1,32; p = 0,02), das Sterberisiko stieg sogar um 29 % (aHR 1,29; 95%-KI 1,11–1,49; p = 0,001). Nach fünf Jahren lebten noch 83,0 % der Adipösen gegenüber 85,9 % der Normalgewichtigen, 77,5 % vs. 79,6 % von ihnen ereignisfrei.
Dabei gab es auch Unterschiede zwischen Entitäten. Besonders ausgeprägt schienen der ungünstige prognostische Effekt bei Kindern mit ALL (aHR EFS 1,55; p = 0,002; aHR OS 1,75; p = 0,002) sowie ZNS-Tumoren (aHR EFS 1,38; p = 0,008; aHR OS 1,47; p = 0,004).
Quelle:
Sassine S et al. Cancer 2025; 131(2):e35673; DOI: 10.1002/cncr.35673