COVID-19 bei Sportlern Langfristig kein Leistungsabfall nachweisbar
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Viren sind ein häufiger Auslöser für eine Herzmuskelentzündung. Das gilt auch für SARS-CoV-2, schreiben Dr. Liliána Szabó und Kollegen von der Semmelweis Universität in Budapest. Bislang vermutete man, dass die Herzen von Sportlern, die deutlich mehr als sechs Stunden pro Woche trainieren, bei hohem Trainingspensum und zu früher Rückkehr zum Sport besonders gefährdet sind, erklären die Wissenschaftler.
T1- und T2-Mapping
Beim T1- und T2-Mapping werden im Kardio-MRT die native T1-Zeit, die T2-Zeit sowie das myokardiale Extrazellulärvolumen (EZV) ermittelt. Verlängerte T2-Zeiten lassen auf entzündliche Prozesse schließen, verlängerte native T1-Zeiten und ein erhöhtes EZV auf eine Myokardschädigung im Sinne einer Fibrose.
Zum Check dieser These quantifizierten Dr. Szabóund ihr Team bei 147 Leistungssportlern im Alter zwischen 20 und 28 Jahren, die eine Coronavirusinfektion hinter sich hatten, histologische Korrelate für eine Myokarditis wie Entzündung, Nekrose oder Fibrose des Herzmuskels mittels kardialer Magnetresonanztomographie und der Technik des T1- und T2-Mappings.
Zum Vergleich zogen sie die Ergebnisse von gesunden, geschlechts- und altersgleichen Athleten mit ähnlichem Trainingspensum sowie von deutlich weniger aktiven Personen heran.
Vorheriges Niveau wird wieder erreicht
Nur sieben Probanden (5 %) zeigten eine Beeinträchtigung des Herzens, wobei nur zwei (1,4 %) eindeutige Zeichen einer Myokarditis aufwiesen. Der COVID-19-Schweregrad nahm keinen wesentlichen Einfluss auf die Befunde. Durchschnittlich 232 Tage nach der Infektion hatten nahezu alle Sportler (98,4 %) wieder ihr ursprüngliches Leistungsniveau erreicht.Quelle: Szabó L et al. Br J Sports Med 2021; DOI: 10.1136/bjsports-2021-104576