Atemwegspatienten und der Klimawandel Lungenpatienten benennen auch Hitze und Pollen als Problem
Luftverschmutzung gehört weltweit neben Hypertonie und Rauchen zu den bedeutensten Risikofaktoren für Krankheiten und Tod. Die von der WHO empfohlenen Grenzwerte für Luftschadstoffe werden selbst in Ländern wie Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien noch lange nicht erreicht. Und das hat gravierende Konsequenzen, wie die Ergebnisse einer Umfrage unter 500 Patienten mit Atemwegserkrankungen zeigen. Die Teilnehmer waren im Mittel 42 Jahre alt, litten nach eigenen Angaben an Asthma (86 %), COPD (20 %) und/oder chronischer Lungenentzündung (4 %). Knapp die Hälfte lebte in Städten. Die Ergebnisse der Befragung sind alarmierend:
- 69 % waren der Ansicht, die Luftqualität habe sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Ein Viertel gab an, in einer Gegend mit schlechter Luftqualität zu leben.
- 98 % der Befragten aus Gegenden mit „schlechter Luft“ betonten, dass sich ihre Symptomatik bei körperlicher Aktivität verschlechtert. 83 % registrierten bereits bei einem Aufenthalt im Freien mehr Beschwerden.
- Mehr als die Hälfte gab an, aus Angst vor körperlichen Beeinträchtigungen sportliche oder soziale Aktivitäten zu vermeiden.
- Neben der körperlichen Gesundheit belastete schlechte Luftqualität auch das allgemeine Wohlbefinden der Patienten.
- Als Hauptursache für die Luftverschmutzung wurde der Verkehr genannt (67 %).
Über 40 % nannten zudem Faktoren, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, v.a. extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und erhöhte Pollenbelastung.
Als „gut“ empfundene Luft bereitet weniger Sorgen
Die Umfrage zeigt auch, was eine gute Luftqualität für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen bedeutet: Wurde die Luftqualität am Wohnort nämlich als gut oder sehr gut eingeschätzt, machten sich die Befragten deutlich weniger Sorgen um negative Effekte von Schadstoffen auf ihre Gesundheit.
Insgesamt nahmen Städter die Auswirkungen von schlechter Luftqualität deutlich stärker wahr als Personen, die in ländlichen Gebieten wohnten. Doch auch mehr als die Hälfte der Befragten aus ruralen oder semi-urbanen Regionen gab an, dass Aktivitäten im Freien ihre Symptomatik verschlechtern.
Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen, dass deutlich mehr Anstrengungen erforderlich sind, um die Luftqualität zu verbessern, so das Fazit der anwesenden Experten. Insbesondere vulnerable Menschen müssten geschützt werden.
Quelle: Presseveranstaltung „Lungengesundheit im Ungleichgewicht – Patientenperspektive zur Auswirkung des Klimawandels auf unser Atemwegswohlbefinden“ im Vorfeld des ERS-Kongresses 2023; Veranstalter: Chiesi GmbH