Junge Menschen wissen zu wenig über HPV Mehr Aufklärung gefordert

Autor: Sabine Debertshäuser

Das Autorenteam bemängelt das geringe Wissen unter Studierenden zur HPV-Immunisierung trotz mehrjähriger Impfempfehlung durch die STIKO. Das Autorenteam bemängelt das geringe Wissen unter Studierenden zur HPV-Immunisierung trotz mehrjähriger Impfempfehlung durch die STIKO. © megaflopp - stock.adobe.com

Obwohl eine Impfung vor Erkrankungen durch humane Papillomaviren schützt, ist die Impfquote in Deutschland niedrig. Um herauszufinden, wie es um das Wissen über HPV unter Studierenden bestellt ist, befragte das Forscherteam um Dr. Cem Aksoy von der Philipps-Universität Marburg 459 Hochschülerinnen und -schüler.

Die meisten Teilnehmenden studierten Humanmedizin

Unter den Teilnehmenden befanden sich überwiegend Studierende der Humanmedizin (n = 348), am zweithäufigsten waren die Rechtswissenschaften vertreten (n = 90). Das durchschnittliche Alter lag bei 23 Jahren. Von den Befragten waren 335 weiblich, 122 männlich und zwei machten keine Angabe. Alle erhielten Online-Fragebogen mit Wissensfragen u. a. zur HPV-Übertragung, zur Effektivität und den Nebenwirkungen der Impfung sowie den Impfempfehlungen.

Ungefähr der Hälfte der Studierenden (48,8 %) war bekannt, dass pro Jahr ca. 8.000 neue Krebserkrankungen in Deutschland HPV-assoziiert sind. 49,2 % dachten fälschlicherweise, dass 70 % der 15-jährigen Mädchen gegen HPV immunisiert sind. Mehr als einem Drittel der Teilnehmenden (35,8 %) war nicht klar, dass die Immunisierung vor Genitalwarzen schützt und 21,9 % der Studierenden waren nicht vertraut damit, dass auch Jungen von der Impfung profitieren und dass diese nicht nur vor dem Zervixkarzinom schützt.

Das Autorenteam bemängelt das geringe Wissen unter Studierenden zur HPV-Immunisierung trotz mehrjähriger Impfempfehlung durch die STIKO. Sie raten zu mehr gesellschaftlicher Präventions- und Aufklärungsarbeit und regen zu staatlichen Impfangeboten, z. B. in Schulen an, um die Barrieren der Inanspruchnahme zu verringern.

Quelle: Aksoy C et al. Urologie 2024; doi: 10.1007/s00120-024-02436-x