Phantomschmerz Mit Vorstellung und Spiegeln das Gehirn verändern

Autor: Benjamin Mosch, Verena Hagena, Martin Diers

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Phantomschmerzen sind, wie andere chronische Schmerzen auch, durch Lern- und Gedächtnisprozesse gekennzeichnet, die den Schmerz aufrechterhalten und maladaptive plastische Veränderungen des Gehirns verstärken. Auch hier sind deshalb psychologische Interventionen sinnvoll, die maladaptive Gedächtnisspuren verändern können. Heute wird eine ganze Reihe neuerer Verfahren eingesetzt: Sensorisches Diskriminationstraining, Spiegeltherapie, Vorstellungs- und Prothesentraining oder das Training in der virtuellen Realität beeinflussen nicht nur den Phantomschmerz, sondern auch die damit einhergehenden plastischen Veränderungen des Gehirns.

Eine Amputation ist für den Patienten traumatisch und bringt substanzielle psychologische und soziale Veränderungen mit sich. Bei 60 – 85 % tritt ein Phantomschmerz im nicht mehr vorhandenen Körperteil auf und geht in 70 – 90 % aller Fälle mit nicht-schmerzhaften Phantomphänomenen einher [18, 37]. Phantomschmerzen sind nicht etwa spezifisch für die oberen und unteren Gliedmaßen, sondern werden auch nach Amputation einer Brust, der Extraktion von Zähnen oder nach Hysterektomie berichtet [28]. Elementar ist die Unterscheidung zwischen Phantom- und Stumpfphänomenen, bei denen die Empfindung im noch vorhandenen Teil des amputierten Gliedes auftritt. Im Gegensatz zum Phantom- ist der…

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